EGA übernimmt Leichtmetall
Emirates Global Aluminium (EGA) gibt die Übernahme des deutschen Aluminium-Recyclingunternehmens Leichtmetall bekannt und fasst so im Recyclingbereich weiter Fuß.
EGA, weltweit agierender Produzent von Premium-Aluminium, wird 100 % der Anteile des Unternehmens der Leichtmetall Holding GmbH. Leichtmetall ist eine europäische Spezialgießerei, deren Produktion unter anderem hochfeste Rundbarren mit großen Durchmessern mit hohen Anteilen an Sekundäraluminium umfasst. Die Transaktion befindet sich aktuell im Genehmigungsprozess der Aufsichtsbehörden und wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen.
Aluminiumbolzenproduktion mit erneuerbaren Energien
Leichtmetall setzt erneuerbare Energien ein, um bis zu 30.000 t Aluminiumbolzen pro Jahr zu produzieren. Sekundäraluminium macht hierbei etwa 80 % des Einsatzmaterials aus. Um aus Altmetall hochwertige Produkte herzustellen, die auch für anspruchsvolle Anwendungen geeignet sind, verwendet das Unternehmen eigene induktive Schmelztechnologie, Flüssigmetallbehandlung sowie Gießverfahren, die über mehr als vier Jahrzehnte hinweg entwickelt wurden. Leichtmetall produziert hauptsächlich hochfeste Aluminiumrundbarren mit einem Durchmesser von bis zu 1.150 mm, die unter anderem zur Herstellung von hochbelastbaren Strangpressprofilen und sehr großen Schmiedeteilen verwendet werden.
Steigende Nachfrage nach Recycling-Aluminium
Aluminium ist unbegrenzt recycelbar. Dieser Vorgang erfordert 95 % weniger Energie als die Herstellung von Primäraluminium, macht also nur einen Bruchteil der Treibhausgasemissionen aus, der bei der Primäraluminiumproduktion anfällt. Marktanalysten prognostizieren, dass die weltweite Nachfrage nach recyceltem Aluminium von etwa 27 Mio. t im Jahr 2022 auf 57 Mio. t im Jahr 2040 ansteigen wird. Es wird erwartet, dass recyceltes Aluminium rund 60 % des Wachstums der globalen Aluminiumversorgung zwischen heute und 2030 sowie rund 70 % des Versorgungswachstums zwischen 2030 und 2040 ausmachen wird.
EGA’s Nachhaltigkeitsbestrebungen
Bereits im letzten Jahr kündigte EGA den Baubeginn der größten Aluminium-Recyclinganlage der VAE in Al Taweelah an. Diese soll nach Fertigstellung eine Produktionskapazität von 170.000 t pro Jahr umfassen und lokale sowie globale Märkte mit CO2-armem Metall unter dem Produktnamen RevivAL versorgen. EGA begann 2021 als eines der ersten Unternehmen damit, Aluminium kommerziell mit Zuhilfenahme von Solarenergie zu produzieren. Im Jahr 2022 stellte EGA insgesamt 57.000 t CelestiAL her und versetzt bereits einen Teil davon mit recyceltem Metall in seinen bestehenden Produktionsanlagen. EGA hat sich im Einklang mit der Strategischen Initiative „Net 50 by 2050“ der VAE öffentlich dazu verpflichtet, bis Mitte des Jahrhunderts das Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.
EGA baut Recyclingbereich weiter aus
Abdulnasser Bin Kalban, Vorstandsvorsitzender von Emirates Global Aluminium, sagt: „Diese Transaktion bietet EGA die Möglichkeit, im Recyclingbereich weiter Fuß zu fassen und näher an unseren Kunden in Europa zu agieren. Zudem leistet EGA so einen Beitrag zur immer wichtiger werdenden Kreislaufwirtschaft, aufbauend auf unserer bestehenden Position als bedeutender Importeur von Premium-Aluminium auf.“ (red)
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