Aluminiumfolienlieferungen weiter rückläufig
Eine anhaltend schwache Nachfrage und hohe Lagerbestände lassen die Lieferungen von Aluminiumfolie im dritten Quartal 2023 weiter absinken.
Die Gesamtlieferungen von Aluminiumfolie aus europäischen Walzwerken sanken im dritten Quartal 2023 um 20,1 % auf 191.000 t. Die aktuellen geopolitischen Krisen sowie die anhaltend hohe Inflation und die hohen Zinssätze wirken sich zusammen mit den hohen Lagerbeständen auf die globale Nachfrage nach einer breiten Palette von Produkten aus, für die Alufolie verwendet wird. Sowohl die Inlands- als auch die Überseemärkte wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Neumonatszahlen zeigen nun einen Rückgang der Lieferungen auf 636.000 t, was einem Minus von 12,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, wie der europäische Aluminiumfolienverband EAFA mitteilt.
Dünne Folie mit zweistelligem Rückgang
Dünne Folie, die hauptsächlich für flexible Verpackungen und Haushaltsfolie verwendet wird, verzeichnete erneut zweistellige Rückgänge: Die Lieferungen in diesem Segment gingen insgesamt um 22 % zurück. Während die europäischen Märkte um fast 19 % nachgaben, brachen die Exporte um etwa 40 % ein, wobei die Ausfuhrmengen deutlich geringer sind als die europäischen Inlandsmengen. Die Neunmonatszahlen für dünne Folie weisen einen Rückgang von fast 15 % auf. Die Hauptgründe für diese Entwicklung sind die anhaltend schwache und vorsichtige Nachfrage der Endverbraucher nach Verpackungsanwendungen und die nach wie vor hohen Lagerbestände bei den Verarbeitern, die auf überhöhte Bestellungen aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette nach der Pandemie zurückzuführen sind.
Dicke Folie 16 % schwächer
Bei dicker Folie, die für halbstarre Behälter, technische oder andere Anwendungen verwendet wird, ist das Bild ähnlich. Die Nachfrage aus Europa ging in den letzten drei Monaten um 16 % zurück, während die Lieferungen aus Übersee im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um fast 20 % sanken.
Hoffen auf bessere Zeiten im kommenden Jahr
Bruno Rea, Vorsitzender der EAFA-Walzgruppe, erläutert: „Bei so vielen Problemen, die sich unserer Kontrolle entziehen und die sich jetzt auf die Wirtschaftsaktivitäten auswirken, ist es schwer, die weitere Entwicklung der Nachfrage sicher einzuschätzen. Eine Erholung ist erst für 2024 zu erwarten – aufgrund der höheren Resilienz unserer Endmärkte, einer größeren Zuversicht in die wirtschaftlichen Wachstumsaussichten und der Reduzierung kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Nachfrage nach Verpackungen dürfte sich mit dem Herannahen der Festtage etwas erholen, und auch die Lagerbestände werden nicht ewig hoch bleiben. Der Folienwalzsektor hofft daher auf weitere positive Zeichen.“
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