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Märkte / Produkte 29. August 2023

Europäischer Tubenmarkt weiter auf Wachstumskurs

Die Ablieferungen von Tuben sind im ersten Halbjahr 2023 leicht gestiegen.

Die Ablieferungen von Tuben stiegen um knapp 2 % auf ein Gesamtvolumen von rund 6,2 Mrd. Einheiten. Wachstumstreiber war der Markt für pharmazeutische Produkte.
Die Ablieferungen von Tuben stiegen um knapp 2 % auf ein Gesamtvolumen von rund 6,2 Mrd. Einheiten. Wachstumstreiber war der Markt für pharmazeutische Produkte.

Der europäische Tubenmarkt präsentierte sich im ersten Halbjahr 2023 stabil. Der Verband der europäischen Tubenhersteller (Etma) berichtet über ein Wachstum der Ablieferungen von knapp 2 % auf ein Gesamtvolumen von rund 6,2 Mrd. Einheiten.

Wachstumstreiber waren die Lieferungen in den pharmazeutischen Markt, die um gut 5 % zulegen konnten. Ebenfalls positiv entwickelte sich die Nachfrage aus den Kosmetik- und Zahnpflegemärkten mit einem Anstieg von jeweils rund 2 %. Die Ablieferungen in den Lebensmittelsektor stagnierten, während die Nachfrage nach Tuben für Haushalts- und technische Produkte mit rund 20 % deutlich zurückging. „Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis im ersten Halbjahr sehr zufrieden, da sich insbesondere die mengenmäßig dominierenden Absatzmärkte positiv entwickelt haben“, betont Etma-Präsident Mark Aegler.

Engpässe bei hochwertigen Recyclingmaterialien

Die Kunden drängen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitskonzepte verstärkt auf den Einsatz von Recyclingmaterial in Tuben. Jedoch gibt es Engpässe bei der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger End-of-Life-Recyclingmaterialien. 

„Bei Kunststofftuben werden die benötigten Mengen sicherlich nicht allein über mechanisches Recycling gebrauchter Kunststoffverpackungen zu realisieren sein. Das chemische Recycling kann eine zusätzliche Option für das Schließen der Lücke sein, insbesondere für komplexe Verbundstrukturen. Hier sind auf europäischer Ebene entsprechende politische Vorgaben erforderlich, damit die notwendigen Investitionen in Recyclingkapazitäten stattfinden können“, erläutert Aegler.

Aussichten unsicher

Die Situation auf den Rohstoff- und Energiemärkten hat sich zwar weiter entspannt. Doch liegt das Preisniveau nach wie vor über dem Vor-Corona- bzw. Vorkriegslevel. Extrem angespannt bleibt auch die Lage bei den Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Zudem belasten die schwache Konjunktur in Europa und die hohe Inflation die Kaufkraft und Kauflaune der Konsumenten.

„Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind nach wie vor schwierig. Trotz eines immer noch hohen Auftragsbestands verzeichnen einige Tubenhersteller mittlerweile leicht rückläufige Auftragseingänge“, sagt Aegler. Es gebe zwar aktuell keinen Grund zu klagen, aber Prognosen für die Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte seien mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

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