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Branche 16. April 2024

WGM-Geschäftsklimaindex: Entspannung in Sicht

Der Abwärtstrend des WGM-Geschäftsklimaindex hat sich auch im Verlauf des 2. Quartals 2024 fortgesetzt, es gibt jedoch Anzeichen für ein Ende des Konjunkturtiefs.

Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug hat sich in Q2 2024 verbessert.
Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug hat sich in Q2 2024 verbessert.

Der Index des WGM Wirtschaftsverband Großhandel Metallhalbzeug, Berlin,  setzt sich aus der Bewertung der Geschäftslage und den Geschäftserwartungen der WGM-Mitgliedsunternehmen zusammen. Beide Teilindizes des Stimmungsindikators, die aktuelle Lage und die Erwartungen sind erneut im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen. Allerdings hat sich der Abwärtstrend nach kräftigeren Rückgängen in den Vorquartalen deutlich abgeschwächt. Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug hat sich im Vergleich zum Vorquartal sogar erstmals seit dem 2. Quartal 2022 wieder leicht verbessert. Der WGM hofft, dass dies ein erstes Anzeichen eines konjunkturellen Turnarounds ist.

„Während die wachsende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft und die Rolle von NE-Metallen als Zukunftsinputs eigentlich Grund zu Optimismus sind, dämpfen das Zusammenspiel von konjunktureller Schwäche, strukturellen Problemen der deutschen Wirtschaft und ein ganzes Bündel von Unsicherheitsfaktoren unser Geschäftsklima“, so der WGM in der Analyse der konjunkturellen Lage. „Es kommt für unsere Branche jetzt zunächst darauf an, dass der Konjunkturmotor der deutschen Wirtschaft wieder anspringt. Impulse sollten hierbei von der Exportwirtschaft ausgehen, die im Verlauf der kommenden Monate an Schwung gewinnen sollte. Sinkende Inflationsraten und sinkende Zinsen bilden dabei eine Grundlage. Positiv auf das Konjunkturklima sollte sich eine wohl bevorstehende Belebung des privaten Konsums auswirken. Hier spielen die rückläufige Inflation und die gute Beschäftigungslage eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Je nachdem wie schnell und stark diese Impulse zu mehr Dynamik im verarbeitenden Gewerbe beitragen, sollte auch die Nachfragen nach NE-Metallen wachsen und unser Geschäftsklimaindex wieder zulegen“.

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Geschäftslage Aluminiumhalbzeug

Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug wird im zweiten Quartal des Jahres positiv bewertet. Nunmehr 25 % der befragten Händler melden eine Verbesserung ihrer Lage, während - wie im ersten Quartal - 22 % eine konjunkturelle Verschlechterung festgestellt haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) bewerten die Geschäftslage als unverändert gegenüber dem vorigen Quartal.

Die Aluminiumhalbzeug-Händler schätzen ihre konjunkturelle Entwicklung in den kommenden drei Monate pessimistisch ein.
WGM-Geschäftsklimaindex: Konjunktureller Abwärtstrend hält an
Der Abwärtstrend des WGM-Geschäftsklimaindex hat sich auch im Verlauf des 1. Quartals 2024 fortgesetzt.

Geschäftserwartungen Aluminiumhalbzeug

Pessimistisch blicken die Aluminiumhalbzeug-Händler auch in Zukunft auf die konjunkturelle Entwicklung der kommenden drei Monate. Nunmehr 21 % der Befragten sind davon überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Situation ihrer Unternehmen im Verlauf des neuen Quartals verschlechtern wird. 16 % der Händler rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage im Prognosezeitraum. Die überwiegende Mehrheit von jetzt sogar 63 % erwarten eine auf bestehendem Niveau stagnierende Konjunktur.

Aktuelle Lagerhaltung Aluminiumhalbzeug

Das Niveau der Lagerhaltung wird bei den Aluminiumhalbzeug-Händlern weiterhin als hoch bewertet. 22 Prozent der Händler melden einen hohen Lagerbestand, während 10 Prozent der Händler eine niedrige Vorratskapazität feststellen. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) melden ein ausgeglichenes Lager

Trend Lagerhaltung Aluminiumhalbzeug

Der Trend für die Lagerhaltung beim Aluminiumhalbzeug weist im Saldo weiterhin deutlich in Richtung Vorratsabbau und bestätigt den Trend aus dem letzten Quartal. Nur noch 6 % der befragten Händler wollen ihr Lager in den kommenden drei Monaten aufstocken, während jetzt noch 31 % ihre Vorräte reduzieren wollen. Jetzt sogar 63 % der Befragten planen mit einem Lagerbestand auf bestehendem Niveau für die kommenden drei Monate.

Trend Einkaufspreis Aluminiumhalbzeug

Der 3-Monats-Trend für die Entwicklung des Einkaufspreises ist zu Beginn des zweiten Quartals aufwärts gerichtet. 42 % der Befragten erwarten in den kommenden drei Monaten weiter steigende Einkaufspreise, während aktuell nur noch 10 % mit fallenden Preisen kalkulieren. Annähernd die Hälfte der befragten Aluminiumhalbzeug-Händler hingegen erwarten stabile Preise im Einkauf während des neuen Quartals.

Der Trend für die Lagerhaltung beim Aluminiumhalbzeug weist deutlich in Richtung Vorratsabbau.
Der Trend für die Lagerhaltung beim Aluminiumhalbzeug weist deutlich in Richtung Vorratsabbau.

Trend -Verkaufspreis Aluminiumhalbzeug

Auch die Verkaufspreise tendieren zum Beginn des neuen Quartals nach oben. Gegenwärtig prognostizieren sogar 37 % der Händler im Verlauf der kommenden drei Monate anziehende Preise, während nunmehr 22 % der Befragten im selben Zeitraum mit fallenden Preisen im Verkauf kalkulieren. 41 % der Unternehmen prognostizieren ein stabiles Preisniveau beim Verkauf von Aluminiumhalbzeug.

Lage Verarbeiter Aluminiumhalbzeug

Die konjunkturelle Entwicklung der Verarbeiter von Aluminiumhalbzeug ist nach Einschätzung der befragten Händler weiterhin schlecht. Zwar rechnen nunmehr 10 % der befragten Unternehmen mit einer Verbesserung der Geschäftslage ihrer Kunden, aber aktuell stellen noch 38 % eine konjunkturelle Abkühlung fest. Mehr als die Hälfte der Händler gehen davon aus, dass die Konjunktur bei den Verarbeitern von Aluminiumhalbzeug auf dem Niveau des Vorquartals stagniert.

Erwartungen Verarbeiter Aluminiumhalbzeug

Weiterhin pessimistisch beurteilen die befragten Aluminiumhalbzeug-Händler die konjunkturellen Aussichten ihrer Kunden in den kommenden drei Monaten. Nunmehr sogar 13 % der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage der Verarbeiter im Verlauf des zweiten Quartals, während jetzt – ähnlich wie im ersten Quartal – 39 % mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation bei ihren Kunden rechnen. 48 % der Händler gehen davon aus, dass die Geschäftslage auf bestehendem Niveau stagniert.

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