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Leichtmetallhandel 3. April 2024

Außenhandel mit Aluminiumschrotten legt zu

Die Export- und Importzahlen für Aluminium- und Kupferschrotte haben sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt.

Die Exportmenge von Aluminiumschrotten stieg im Jahr 2023 um rund 3 %.
Die Exportmenge von Aluminiumschrotten stieg im Jahr 2023 um rund 3 %.

In Deutschland sank die Exportmenge von Kupferschrott von 386.739 t im Jahr 2022 auf 367.164 t im Jahr 2023, was einem Rückgang von 5,06 % entspricht. Im Gegensatz dazu stieg die Exportmenge von Aluminiumschrotten im gleichen Zeitraum um 2,87 % von 1.144.752 t auf 1.177.620 t. Über diese aktuell von Eurostat veröffentlichten Zahlen informiert der VDM Verband Deutscher Metallhändler und Recycler, Berlin, und bewertet die Entwicklungen im Kontext Deutschlands und der Europäischen Union.

Deutsche Schmelzwerke unter Konkurrenzdruck

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Bei den Importen verzeichnete Deutschland einen Rückgang sowohl bei Kupferschrotten von 562.881 t auf 496.186 t (-11,83 %) als auch bei Aluminiumschrotten von 1.052.231 t auf 1.021.798 t (-2,89 %). Die deutsche Schmelzindustrie sieht sich vor erheblichen Herausforderungen, da die Energiepreise auf einem konstant hohen Niveau verweilen. Diese Situation beeinflusst unmittelbar die Produktionskapazitäten der Schmelzwerke und verstärkt ihre Ungleichheit im Vergleich zu Drittstaaten. Als Folge dieses Trends wird eine reduzierte Menge verarbeitet, was auch zu einem Rückgang der importierten recycelten Rohstoffe in beiden Qualitätsstufen führt.

Hydro Recycling
VDM-Außenhandelsbericht für den Metallschrotthandel
Der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) hat seinen Außenhandelsbericht vorgestellt.

Nachfrage nach recycelten Rohstoffen ist gesunken

Die Herausforderungen, denen sich die deutschen Schmelzwerke gegenübersehen, spiegeln sich auch in europäischen Werken wider. Neben den anhaltend hohen Energiepreisen spielt auch die schwächelnde Wirtschaft im europäischen Raum eine bedeutende Rolle. Diese Faktoren zusammen verschärfen die Produktionsbedingungen und wirken sich negativ auf die Nachfrage nach recycelten Rohstoffen aus. In der EU stiegen die Exporte von Kupferschrott um 8,37 % von 489.518 t auf 530.523 t und die Exporte von Aluminiumschrott um 17,22 % von 991.587 t auf 1.162.420 t. Die Importe in die EU hingegen verzeichneten bei beiden Materialien einen Rückgang: Kupferschrott um 16,56 % von 541.627 t auf 451.924 t und Aluminiumschrott um 13,09 % von 698.309 t auf 607.044 t.

Kritik an Abfallexporten ist undifferenziert

Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen die zentrale Rolle des Handels für die Kreislaufwirtschaft. Denn der Handel sorgt dafür, dass Mengen, die auf dem heimischen Markt keine Abnehmer finden, dennoch in den Kreislauf zurückgeführt werden. Die Kritik an Abfallexporten ist aus Sicht des VDM und der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) häufig undifferenziert und verkennt in der statistischen Auswertung, dass ein Großteil der Exporte aus dem Stahl- und Metallschrotthandel stammt, also aus einem Bereich, in dem mit hochwertigen Rohstoffen und nicht mit gewöhnlichen Abfällen gehandelt wird. Diese Exporte bedienen funktionierende Märkte und tragen zur weltweiten Rohstoffversorgung bei. Eine pauschale Gleichsetzung mit unbehandelten Abfällen ist aus Sicht der Verbände nicht sachgerecht.

Die detaillierte Analyse der Export- und Importdaten für Kupferschrott und Aluminiumschrott in Deutschland und der EU für die Jahre 2022 und 2023 ist in den folgenden Tabellen dargestellt:

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