Zulieferindustrie: Eingetrübte Perspektiven für das Schlussquartal
Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie hat sich auch im Oktober weiter abgeschwächt.
Dabei wurde im Vergleich zum September besonders die aktuelle Lage schlechter bewertet. Der Saldo sank auf minus 8 Prozent und unterschreitet somit die Nulllinie deutlich. Auch die Perspektiven haben sich mit Blick auf das Schlussquartal und den Jahreswechsel erneut eingetrübt. Innerhalb der Zulieferindustrie zeigte sich das Geschäftsklima jedoch weiterhin eher heterogen. Zwar haben sich die handelspolitischen Rahmenbedingungen (kein harter Brexit zum 31. Oktober) etwas entspannt, doch die aktuelle Konjunkturlage und die Exportaussichten bleiben zunächst fragil. Auch stehen potenzielle Strafzölle auf europäische Pkw- und Komponentenlieferungen in die USA weiter im Raum. Vor diesem Hintergrund und angesichts ausgedünnter Auftragsbücher sowie Meldungen von Kurzarbeit stellt sich die Frage, ob sich die Erwartungshaltung der Zulieferer für das kommende Jahr auf niedrigem Niveau stabilisieren wird.
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Passend zu diesem Artikel
Die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer schätzen ihre aktuelle Geschäftslage besser ein als im Vormonat.
Der Geschäftsklimaindex des VDM Verband Deutscher Metallhändler setzt seinen konjunkturellen Abwärtstrend auch zu Beginn des Jahres 2024 fort.
Novelis hat einen neuen Stromvertrag abgeschlossen, der etwa 16 % des Strombedarfs seiner deutschen Produktion aus erneuerbaren Energien decken wird.