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News 4. Mai 2023

WGM-Geschäftsklimaindex fällt weiter

Der Abwärtstrend des WGM-Geschäftsklimaindex hat sich auch im Verlauf des 1. Quartals 2023 fortgesetzt. 

Die Aluminiumhalbzeug-Händler blicken pessimistischauf die konjunkturelle Entwicklung der kommenden drei Monate.
Die Aluminiumhalbzeug-Händler blicken pessimistischauf die konjunkturelle Entwicklung der kommenden drei Monate.

Verschlechtert haben sich beide Teilindizes des Index: Die Unternehmen beurteilen sowohl ihre Geschäftslage, als auch ihre Perspektiven zum Anfang des 2. Quartals schlechter, als noch zu Beginn des Jahres. Damit unterschreitet der Index aktuell erstmals seinen bisher niedrigsten Stand von 89,4 Punkten aus dem 2. Quartal 2009.

Der WGM-Geschäftsklimaindex ist ein Stimmungsindex. Vor dem Hintergrund des Russlandkrieges, den unterschiedlichen Herausforderungen durch den Energiemarkt, des gestiegenen Preisniveaus, steigender Zinsen oder der schlechteren Aussichten der Bauwirtschaft, wundert uns der Rückgang des Index deswegen auch in dem Zusammenhang nicht, dass die deutsche Gesamtwirtschaft im ersten Quartal 2023 nicht, wie von vielen Marktteilnehmern erwartet, in eine Rezession gerutscht ist.

Aktuelle Konjunkturindikatoren zeigen sogar eine spürbare Belebung der Wertschöpfung im ersten Quartal 2023 an: Die Industriekonjunktur befand sich auf Erholungskurs, sowohl die Produktion im Produzierenden Gewerbe, als auch die Auftragseingänge in der Industrie legten im Januar und Februar deutlich zu. Die Geschäftsaussichten hellten sich auf und weniger Unternehmen berichten von Materialengpässen. Vor diesem Hintergrund hoffen wir, dass sich die Situation im Verlauf des 2. Quartals besser darstellt, als es unser Index vermuten lässt.

Geschäftslage Aluminiumhalbzeug

Die Geschäftslage im Handel mit Aluminiumhalbzeug wird im neuen Quartal weiterhin sehr negativ bewertet. Aktuell 4 % der befragten Händler melden eine Verbesserung ihrer Lage, während nunmehr sogar 48 % eine konjunkturelle Verschlechterung festgestellt haben. Ebenfalls 48 % der Befragten bewerten die Geschäftslage als unverändert gegenüber dem ersten Quartal. Dementsprechend sinkt der Lage-Index weiterhin.

Geschäftserwartungen Aluminiumhalbzeug

Äußerst pessimistisch blicken die Aluminiumhalbzeug-Händler auch in Zukunft auf die konjunkturelle Entwicklung der kommenden drei Monate. Nunmehr sogar 48 % der Befragten sind davon überzeugt, dass sich die wirtschaftliche Situation ihrer Unternehmen im Verlauf des 2. Quartals verschlechtern wird. 11 % der Händler rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage im Prognosezeitraum. 41 % erwarten eine auf bestehendem Niveau stagnierende Konjunktur. Entsprechend des pessimistischen Saldos beschreibt der Index der Erwartungen weiterhin eine Abwärtsbewegung.

Aktuelle Lagerhaltung Aluminiumhalbzeug

Das Niveau der Lagerhaltung wird bei den Aluminiumhalbzeug-Händlern noch höher bewertet wie im ersten Quartal des Jahres. 56 % der Händler - gegenüber 44 % zu Beginn des ersten Quartals – melden einen hohen Lagerbestand, während nur 7 % der Händler eine niedrige Vorratskapazität feststellen. Damit liegt der Saldo mehr als deutlich auf der Seite einer hohen Bevorratung. 37 % der Befragten melden ein ausgeglichenes Lager. Der Index Lagerhaltung setzt seinen Aufwärtstrend erkennbar fort.

Trend Lagerhaltung Aluminiumhalbzeug

Der Trend für die Lagerhaltung beim Aluminiumhalbzeug weist im Saldo äußerst deutlich in Richtung Vorratsabbau und bestätigt den Trend aus dem vorigen Quartal. Nur 7 % der befragten Händler wollen ihr Lager in den kommenden drei Monaten aufstocken, während jetzt sogar 70 % (vorher 52 %) ihre Vorräte reduzieren wollen. Nur noch 23 % der Befragten planen mit einem Lagerbestand auf bestehendem Niveau für die kommenden drei Monate. Der Index Lagerhaltung fällt aktuell entsprechend des
Saldos weiterhin. 

Trend Einkaufspreis Aluminiumhalbzeug

Der 3-Monats-Trend für die Entwicklung des Einkaufspreises ist erneut abwärts gerichtet. Aktuell erwarten nur noch 4 % der Befragten – ein Minus von 18 %punkten gegenüber dem Vorquartal - in den kommenden drei Monaten weiter steigende Einkaufspreise, während diesmal sogar 52 % mit fallenden Preisen kalkulieren. 44 % der befragten Aluminiumhalbzeug-Händler hingegen erwarten stabile Preise im Einkauf während des neuen Quartals. Das entspricht einer Zunahme um 12 %punkte. Der Index fällt daher erneut.

Trend -Verkaufspreis Aluminiumhalbzeug

Auch die Verkaufspreise tendieren zum Beginn des neuen Quartals weiterhin nach unten. Im Gegensatz zum Vorquartal erwartet keiner der Händler im Verlauf der kommenden drei Monate anziehende Preise, während nunmehr 58 % der Befragten - gegenüber noch 48 % zu Beginn des ersten Quartals - im selben Zeitraum mit fallenden Preisen im Verkauf kalkulieren. 42 % der Unternehmen prognostizieren ein stabiles Preisniveau beim Verkauf von Aluminiumhalbzeug. Der Index Trend-Verkaufspreis fällt erneut ab, sogar in einem stärkeren Maße im Vergleich zum letzten Quartal. 

Lage Verarbeiter Aluminiumhalbzeug

Die konjunkturelle Entwicklung der Verarbeiter von Aluminiumhalbzeug hat sich nach Einschätzung der befragten Händler in den letzten drei Monaten nicht wesentlich verbessert. Zwar rechnet keiner der befragten Unternehmen mit einer Verbesserung der Geschäftslage ihrer Kunden, aber aktuell nur 29 % – gegenüber 38 % im Vorquartal – können eine konjunkturelle Abkühlung feststellten. Die überwiegende Mehrheit von 71 % der Händler gehen davon aus, dass die Konjunktur bei den Verarbeitern von Aluminiumhalbzeug auf dem Niveau des Vorquartals stagniert.

Erwartungen Verarbeiter Aluminiumhalbzeug

Weiterhin äußerst pessimistisch beurteilen die befragten Aluminiumhalbzeug-Händler die konjunkturellen Aussichten ihrer Kunden in den kommenden drei Monaten. Nur 4 % der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage der Verarbeiter im Verlauf des kommenden Quartals, während diesmal 44 % (eine Abnahme um 6 %punkte) mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation bei ihren Kunden rechnen. Annähernd die Hälfte (52 %) der Händler gehen davon aus, dass die Geschäftslage auf bestehendem Niveau stagniert.

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