USA heben Sanktionen gegen den russischen Aluminiumhersteller Rusal auf
Die US-Regierung hat nach langen Verhandlungen die Sanktionen gegen den russischen Aluminiumproduzenten Rusal aufgehoben.
Auch Strafmaßnahmen gegen die EN+ Group, die in einer Verbindung zu dem Oligarchen Oleg Deripaska steht, wurden aufgehoben. Die Sanktionen gegen Deripaska selbst blieben aber bestehen, teilte das US-Finanzministerium mit.
Die USA hatten am 6. April 2018 Sanktionen gegen sieben russische Konzernchefs, zwölf durch sie kontrollierte Unternehmen sowie gegen siebzehn russische Regierungsfunktionäre, eine staatliche Rüstungsfirma und eine Bank erlassen. Unter den sanktionierten Personen befindet sich Rusal-Eigentümer Oleg Deripaska. Das hatte zur Folge, dass Aluminium in Rohform und/oder Tonerde von der Firma Rusal mit einem de facto Embargo belegt wurde. Wegen Rusals wichtiger Marktposition stellte sich Versorgungsengpässe in der EU und Deutschland ein, der mit außerordentlichen Preisanstiegen verbunden war.
„Die Notfallstrukturen, die unsere Unternehmen in den letzten neun Monaten bei der Beschaffung von Tonerde aufgebaut haben, waren unwirtschaftlich und damit eine große Belastung für die deutsche Aluminiumindustrie. Deswegen freuen wir uns sehr, dass die Sanktionen gegen Rusal und somit auch gegenüber dem irischen Tonerdeproduzenten Auginish aufgehoben wurden. Es herrscht nun wieder Planungssicherheit“, so Franziska Erdle, Hauptgeschäftsführerin der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM).
Die hohen Preisanstiege und die schlechte Versorgung mit Tonerde hatten teilweise zu Produktionsstilllegungen geführt. „Die Preisanstiege für Tonerde verzeichneten zwischenzeitlich circa 65 Prozent, für Aluminium teilweise 30 Prozent“, sagt Christian Wellner, Geschäftsführer des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie (GDA).
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