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Branche 22. März 2018

US-Importzölle auf Aluminium führen zu lose-lose-Situation

Eine neue Studie im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Metalle, Berlin, untersucht direkte und indirekte Effekte auf die deutsche Aluminiumindustrie, sollten die US-Importzölle in Kraft treten. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland und Europa mit negativen Auswirkungen rechnen müssen.

Eine neue Studie im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Metalle, Berlin, untersucht direkte und indirekte Effekte auf die deutsche Aluminiumindustrie, sollten die US-Importzölle in Kraft treten. Die Ergebnisse zeigen, dass Deutschland und Europa mit negativen Auswirkungen rechnen müssen.

Ein 10-prozentiger Importzoll auf Aluminium in die USA hat direkte und indirekte Effekte, die sich negativ auf die deutsche Aluminiumindustrie auswirken könnten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Think!Desk China Research & Consulting im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM). Bis 2019, so die Studie, könnte der Aluminiumexport von Deutschland in die USA um 20 Prozent zurückgehen. Noch drastischer wirken mögliche Importumleitungen aus China und Russland auf Deutschland. Alleine aus diesen beiden Ländern können 2019 circa 320.000 Tonnen an Exporten in die USA wegbrechen. 20 bis 25 Prozent dieser Mengen könnte auf den europäischen Markt umgeleitet werden. Aus den Golfstaaten könnten zusätzlich bis zu 30 000 Tonnen Aluminium umgeleitet werden.

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Der Autor der Studie, Markus Taube, erläutert dazu: „Aktuell haben wir gesunde intra-industrielle Infrastrukturen. Durch Strafzölle werden sie jedoch zerstört und führen zu einer lose-lose-Situation.“ Ein 10-prozentiger Zollsatz hätte Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette. Diese gut funktionierende Struktur und wirtschaftliche Verflechtung würde unter Importzöllen stark leiden.

„Selbst, wenn die EU nicht direkt von Zöllen betroffen sein sollte, können Umleitungseffekte zu massiven Marktverschiebungen führen“, stellt WVM-Hautgeschäftsführerin Franziska Erdle fest. Es sei daher notwendig, die Handelsströme umgehend zu messen, um Veränderungen zu erkennen und darauf reagieren zu können. In Betracht komme ein Einfrieren der Mengen auf heutigem Niveau. Die Kosten für US-Produkte, die Aluminium beinhalten, könnten um zehn Prozent steigen.

Am 23. März sollen die von Präsident Trump angekündigten Importzölle in Kraft treten. Die EU-Kommission hat angedroht, mit Gegenmaßnahmen zu reagieren.

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