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Branche

Trend zum Leichtbau sichert Absatz bei Aluminium

Der anhaltende Trend zum Leichtbau im Automotivesektor sorgt trotz Corona-Pandemie für vorsichtigen Optimismus in der Aluminium-Branche.
Wegen der Versorgungsengpässe bei Metallen fordert eine strategische Allianz der Metallwirtschaft einen Rohstoffbeauftragten und eine wirkungsvolle europäische Rohstoffstrategie.

Der anhaltende Trend zum Leichtbau im Automotivesektor sorgt trotz Corona-Pandemie für vorsichtigen Optimismus in der Aluminium-Branche.

Die Aussichten für den Aluminiumeinsatz in den Abnehmerbereichen sind weiter positiv: der Trend zum Leichtbau – nicht nur in der 2020 schrumpfenden Automobil-industrie – sichert einen zukünftigen Absatzanstieg. Der Bereich Aerospace dürfte allerdings bis 2023 sehr verhaltene Impulse geben. So schätzt die Düsseldorfer IKB-Bank in ihrer aktuellen Rohstoffpreis-Information für Dezember 2020 die zukünftige konjunkturelle Entwicklung der Alumiumindustrie ein.

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Primäraluminiumproduktion zieht trotz Corona leicht an

Die weltweite Primäraluminiumproduktion lag laut IKB bis Ende Oktober 2020 um 2,3% über dem Vorjahresniveau. Die IKB-Experten erwarten im Gesamtjahr 2020 eine leicht höhere Erzeugung auf bis zu 65 Mio. t sowie 11 Mio. t Recyclingaluminium. China überschreite derzeit das Niveau seiner Vorjahresproduktion um knapp 4%. Auch in der Golfregion erfolgte ein Anstieg um 4%. In Europa insgesamt war eine leicht geringere Produktion zu beobachten. In Nordamerika zog die Erzeugung trotz der Corona-Pandemie etwas an, während sich der seit Jahren rückläufige Trend in Lateinamerika weiter fortsetzte.

Trend bei Aluminium geht zu Leichtbau und mehr Recyclingkapazitäten

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME haben sich, so die IKB, auf 1,37 Mio. t zurückgebildet: An der SHFE sanken diese leicht auf 220.000 t. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur 46.000 t. Damit sei aber immer noch eine sehr gute Versorgung gegeben, so die IKB weiter. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machten lediglich 5.140 t aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von knapp acht Tagen. Mittelfristig dürften vor allem in China, aber auch in anderen Regionen, weitere Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit aufgebaut werden. Dies sei auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Bis zum Jahresende 2020 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium weiter fortsetzen. Dies dürfte dann auch im ersten Quartal 2021 Tendenzen für weitere Preisanstiege begünstigen.

Geopolitische Sorgen werden geringer

Wie die IKB weiter berichtet, habe die Entwicklung der Primäraluminiumpreise im Verlauf des November 2020 erheblich von den Hoffnungen auf einen Covid-19-Impfstoff profitiert. Daneben gab auch der für Januar erwartete Regierungswechsel in den USA Impulse, da man eine verlässlichere Handelspolitik erhofft. Somit seien die geopolitischen Sorgen (Brexit, Handelskrieg China/USA) etwas geringer geworden. Im Gesamtjahr 2020 zeichne sich trotz einer wieder gestiegenen physischen Nachfrage ein kleiner Angebotsüberschuss ab. Die investive Nachfrage erhöhte sich ebenfalls: Die Zahl der Handelskontrakte nahm im Verlauf des Monats November um 20% zu. Bis Ende Q1 2021 erwartet die IKB daher eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.950 USD/t in einem Band von +300 USD/t. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 400 USD/t unter diesen Werten bewegen. Im weiteren Jahresverlauf 2021 sieht die IKB tendenziell höhere Notierungen.

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