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Branche 19. Juli 2019

Teurer Industriestrom

Um 23 Prozent gestiegene Großhandelsnotierungen sorgen derzeit für eine Verteuerung des Industriestroms.

Um 23 Prozent gestiegene Großhandelsnotierungen sorgen derzeit für eine Verteuerung des Industriestroms.

Wie aus dem aktuellen Preisvergleich des VEA hervorgeht, müssen Unternehmen gegenüber Juli 2018 im Durchschnitt 6,9 Prozent mehr für ihren Strom bezahlen. Auch die Netzentgelte tragen mit einem durchschnittlichen Anstieg von 4,0 Prozent zum erhöhten Strompreis bei.

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„Wir verzeichnen bereits seit 2016 steigende Großhandelsnotierungen“, sagt VEA-Hauptgeschäftsführer Dr. Volker Stuke. „Durch die gesetzlichen Änderungen im Zuge der Energiewende müssen Industriekunden zusätzlich etwa noch EEG- und KWKG-Umlagen schultern, die teilweise erhebliche finanzielle Zusatzbelastungen verursachen“, erklärt er. Zwar sei die Wechselbereitschaft der Kunden in den vergangenen Jahren gestiegen. „Es ist aber beachtlich, dass einige Abnehmer nur bei deutlichen Preisunterschieden zu einem Versorgerwechsel bereit sind. Unser Vergleich hilft Unternehmen, den Markt besser zu überblicken.“

Den größten Preisanstieg müssen Kunden im Stadtwerke Rostock Netz mit 12,4 Prozent, gefolgt vom Stadtwerke Bochum Netz mit 11,8 Prozent und dem wesernetz in Bremen mit 11,4 Prozent hinnehmen. Die geringste Erhöhung gibt es im Wemag Netz in Schwerin mit 2,9 Prozent und im Enso Netz in Dresden mit 3,7 Prozent. Ebenso bleibt die Differenz zwischen einzelnen Netzgebieten erheblich: 22,5 Prozent trennen die Rheinische Netzgesellschaft als preisgünstigstes (15,14 Ct/kWh) und die Wemag Netz als teuerstes Netzgebiet (18,55 Ct/kWh).

„Aufgrund der sich uneinheitlich entwickelten Preisunterschiede für die Netznutzung ergeben sich auch weiterhin starke regionale Unterschiede bei den Strompreisen – vor allem zwischen den alten und den neuen Bundesländern“, erklärt Dr. Stuke. So beträgt der durchschnittliche Strompreis im Osten der Republik 17,08 Ct/kWh und ist damit um 0,54 Ct/kWh bzw. 3,3 Prozent teurer als der in den alten Bundesländern mit 16,54 Ct/kWh.

„Nicht nur die großen Preisunterschiede zwischen den einzelnen Regionen, sondern auch die Vielzahl an individuellen Angeboten stellen für Unternehmen enormen Aufwand dar, die günstigsten Preise zu finden“, erklärt Dr. Stuke weiter. „Wir unterstützen deshalb den Mittelstand mit professioneller Beratung und bewerten Angebote objektiv und kompetent.“ Mit Hilfe des digitalen Marktplatzes VEA-Online haben Unternehmen etwa die Möglichkeit, ihren Strom- und Gasbedarf schnell und unkompliziert auszuschreiben.

Der VEA-Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Die Reihenfolge basiert auf dem arithmetischen Mittel ohne Gewichtung der bekannten 15 mittelspannungsseitig versorgten Abnahmefälle. Im Preisvergleich nicht enthalten sind Strom- und Mehrwertsteuer.

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