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Ofentechnik

Sanierung verlängert Lebensdauer von Industrieöfen

Die Sanierung einzelner Teile von Industrieöfen verlängert deren Lebensdauer und sichert bereits getätigte Investitionen.
Bei der Sanierung von Industrieöfen werden auch Lüfterräder weiter entwickelt. (

Die Sanierung einzelner Teile von Industrieöfen verlängert deren Lebensdauer und sichert bereits getätigte Investitionen.

Reimann ist seit einigen Jahren auf die Sanierung von Industrieöfen spezialisiert, deren Lebensdauer damit verlängert wird. Das Familienunternehmen aus Mönchengladbach wickelt komplexe Projekte für multinationale Konzerne ab.

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Produktionsstillstände aufgrund komplexer Ofenneubauten kosten in vielfacher Hinsicht Geld. Die Ofensanierung bietet hier eine wirtschaftlich attraktive Alternative und trägt zur Nachhaltigkeit bereits getätigter Investitionen bei. Es muss aber nicht immer eine Komplettsanierung durchgeführt werden. Auch mit einer Sanierung von einzelnen Teilen eines Ofens kann die Energieeffizienz einer Anlage signifikant verbessert und die Lebensdauer des Ofens verlängert werden.

Sanierung von Industrieöfen ist wirtschaftlich interessant

Ein wichtiger Baustein eines jeden Industrieofens bildet die technische Isolierung. Es gilt, große Wärmeverluste beim Anlagenbau zu vermeiden. „Je älter eine bestehende Ofenanlage ist, desto ineffizienter arbeitet sie, energetisch gesehen“, sagt Jürgen Kreutzer, Geschäftsführer der Reimann GmbH.

Die Isolierungsschichten werden mit der Zeit porös und sorgen für Wärmeverluste am Ofen. Dadurch muss mehr Energie für die Produktion aufgewendet werden. Reimann wird bei einer Sanierung immer mit Blick auf die Isolierung der Anlagen tätig. Mit Hilfe von Wärmekameras wird im Vorfeld ermittelt, wo die Wärmeverluste am Ofen auftreten, um im Rahmen einer Sanierung gezielt Abhilfe zu schaffen. Somit ist auch ein Teilaustausch porös gewordener Isolierungsschichten möglich.

Weiterentwicklung von Ventilatoren zur Optimierung der Luftströme

In Mönchengladbach ist man auch in der Lage, die Lüfterräder weiterzuentwickeln. Durch Optimierungen am Aufbau kann deren Wirkungsgrad verbessert und eine gleichmäßige Strömung erreicht werden. Dadurch lässt sich die Aufheizzeit verringern. So kann beispielsweise eine veränderte Anordnung eines Lüfterrades die Glühzeit um etwa 10 % reduzieren, so dass C02-Ausstoß und Energie eingespart werden können. Zudem können die Durchsätze um etwa 5 bis 6 % erhöht werden. Auch mit dem Einsatz anderer Werkstoffe lassen sich noch Effizienzsteigerungen je nach verwendetem Werkstoff erzielen.

Ebenso erzielen Veränderungen der Luftströme Wirkung. Wenn Produktionsschritte optimiert und beispielsweise bestimmte Teile schneller erwärmt werden sollen, berechnen die Ingenieure von Reimann entsprechende Veränderungen der Luftströme. So können diese ganz gezielt auf die zu erwärmenden Teile gelenkt werden.

Alles dicht? Die Sanierung von Ofendeckeln

Wenn Ofendeckel nicht mehr hinreichend dicht schließen, entweicht dringend für die Produktion benötigte Wärme. Ursachen hierfür ist normaler Verschleiß, aber auch schadhafte Isolierung. Der Austausch eines Ofendeckels ist also eine weitere Maßnahme, um Industrieöfen weiterhin effizient betreiben zu können.

Strahlrohre: Beheizung des Ofens gezielt lenken

Strahlrohre übernehmen eine Schlüsselfunktion Aufheizvorgang des Ofens. Der Engpass hierbei liegt meist im Strahlrohr des Ofens begründet. Sind Strahlrohre optimal aufgebaut, ist die Aufheizleistung des Ofens effizient zu steuern. Wenn Strahlrohre in die Jahre kommen, kann es zu Fehlproduktion und höherem Ausschuss kommen. Wartung oder Austausch von Strahlrohren tragen zur Sicherheit und effizienten Wärmedurchleitung bei. Somit können Energieverbrauch und Kosten der Anlage gesenkt werden.

Brennertechnik: Herzstück eines Industrieofens

Die Arbeiten einer Sanierung benötigen besonderes Know-how und wie so oft kommt es auf Details an. Meist werden im Rahmen der Sanierungsarbeiten neue Brennertechniken für die Anlagen benötigt. Das Herzstück eines jeden Industrieofens ist die Brenner- bzw. Beheizungstechnik. Fallen einzelne Brenner aus, kommt es zu Temperaturabweichungen im Ofenraum, so dass die Qualität der produzierten Charge entscheidend beeinträchtigt werden kann. „Nicht mehr optimal arbeitende Brenner können Verpuffung im Ofen produzieren und beeinträchtigen Sicherheit, Effizienz und störungsfreien Betrieb der Anlage. Gerade ältere Brenner sind oft schwer zu warten, da Ersatzteile möglicherweise nicht mehr oder nur schwer erhältlich sind“, beschreibt Jürgen Kreutzer die Herausforderungen. „Zudem erhöht sich der Energieverbrauch eines Brenners signifikant, wenn er nicht optimal eingestellt ist“, so Kreutzer weiter. Hier steht Reimann als Spezialist bereit und kümmert sich um eine komplett neue elektronische Steuerung.

Der Beitrag erschien zuerst im Magazin „Energie- und Ressourceneffizienz in der Aluminiumindustrie“, Aluminium Praxis, Ausgabe 5/2020

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