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Anwendungen 15. April 2019

Rheinmetall Automotive CEO Horst Binnig: „E-Mobilität nicht ohne Verbrenner-Knowhow“

„Der weltweite Boom der Elektromobilität wird sich auch nachhaltig positiv auf traditionelle Spezialisten aus dem Bereich Verbrennungstechnik auswirken“, so Horst Binnig, CEO von Rheinmetall Automotive im Vorfeld der Auto Shanghai-Messe, die am 18. April beginnt.
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„Der weltweite Boom der Elektromobilität wird sich auch nachhaltig positiv auf traditionelle Spezialisten aus dem Bereich Verbrennungstechnik auswirken“, so Horst Binnig, CEO von Rheinmetall Automotive im Vorfeld der Auto Shanghai-Messe, die am 18. April beginnt.

„Die Automobilhersteller benötigen für ihre modernen Antriebssysteme die Unterstützung einer funktionierenden Zuliefererbasis und vor allem deren mit der Verbrennungstechnik langjährig gewachsenes Knowhow in den Bereichen Entwicklung und Fertigungstechnik. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Unternehmen den Wandel rechtzeitig erkannt und die unternehmerischen Weichen entsprechend frühzeitig gestellt haben“, so der Chef des langjährigen deutschen Entwicklungspartners der internationalen Automobilindustrie auf der Auto Shanghai-Messe

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Dies gelte in besonderem Maße für diejenigen Komponenten elektrischer Antriebe, die aufwändige und Knowhow-intensive Produktionsverfahren bei der Herstellung voraussetzen. Binnig nennt hier als nur ein Beispiel den Aluminiumguss von Gehäusen für E-Motoren, die sein Unternehmen aktuell im rund 200 Kilometer westlich von Shanghai gelegenen Guangde für Volkswagen China produziert. Das aufwändige Kühlsystem dieser Komponente, die zur notwendigen Temperierung des Elektroantriebs beitrage, setze ein besonderes Gießverfahren voraus, das exklusiv in Deutschland zur Serienreife entwickelt wurde und mittlerweile erfolgreich in China eingesetzt wird.

Ferner zählen für den Rheinmetall Automotive-Chef die ebenfalls auf eine Temperierung angewiesenen Träger für Batteriepacks zu dieser äußerst Knowhow-trächtigen Produktrange. Hier seien auch Start-ups auf den Beitrag traditioneller Zulieferer aus dem Verbrennungsbereich angewiesen. Binnig geht sogar noch einen Schritt weiter: „Auch bereits seit vielen Jahren in Verbrennungsmotoren eingesetzte elektrische Kühlmittelpumpen aber auch innovative Wärmepumpen sind notwendig, um das erforderliche komplizierte Temperaturmanagement von Leistungselektronik, Elektromotor oder Batterie nebst der Beheizung des Fahrgastraumes zu gewährleisten.“ Hinzu kämen last but not least auch elektrische Vakuumpumpen, um den notwendigen Bremsdruck auch bei Elektro-, Hybrid- oder gar Brennstoffzellenfahrzeugen aufzubauen.

Allein im Bereich E-Mobilität verweist der Chef des weltweit operierenden Spezialisten für Emissionsminderung und  Effizienzsteigerung in der Motorentechnik für sein Unternehmen auf einen Auftragseingang von über 6 Mrd. Renminbi (über 800 Mio. Euro). 

In China beschäftigt Rheinmetall Automotive an 16 Standorten rund 5.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 mit seinen dortigen Joint-Ventures sowie 100% Tochtergesellschaften ein Umsatzvolumen von insgesamt rund 8 Mrd. Renminbi (1 Mrd. Euro). Dies entspricht einem währungsbereinigten Zuwachs von 5,7 Prozent gegenüber 2017.

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