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Branche 12. November 2019

Produktion der Stahl- und Metallverarbeiter rückläufig

Die politisch verursachten globalen Verunsicherungen von Investoren und Autokäufern schlagen auf die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland durch. Im dritten Quartal ist die Produktion gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp sieben Prozent zurückgegangen. Auf Jahressicht summiert sich der Rückgang auf fast vier Prozent.

Die politisch verursachten globalen Verunsicherungen von Investoren und Autokäufern schlagen auf die Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland durch. Im dritten Quartal ist die Produktion gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp sieben Prozent zurückgegangen. Auf Jahressicht summiert sich der Rückgang auf fast vier Prozent.

Da die Produktion nunmehr in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist (Q2 um 2,7% zu Q1 und Q3 um 3,3% gegenüber Q2), muss man von einer technischen Rezession sprechen. Nur wenn es der Branche im Schlussquartal gelingen sollte, das Vorjahresniveau zu erreichen, kann der Produktionsrückgang 2019 auf drei Prozent begrenzt werden. Dafür müssten die Signale einer Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China jedoch schnell in konkrete Ergebnisse münden. Die Frühindikatoren deuten jedoch bislang keine Entspannung an; die Stimmung der Branche sucht nach Orientierung. Nach zwischenzeitlicher Aufhellung im Vormonat ist das Geschäftsklima der Stahl und Metall verarbeitenden Betriebe im Oktober auf den ursprünglichen Trend zurückgekehrt. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage ist um 5,5 Saldenpunkte schwächer ausgefallen, die Erwartungen für die kommenden sechs Monate wurden um 4,9 Punkte reduziert. Und auch die Auftragseingänge entwickeln sich schwächer als die Lieferungen.

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<strong>WSM warnt vor weiteren Belastungen des Mittelstandes

Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) kritisiert, dass der Gesetzgeber in dieser Phase völlig überstürzt Entscheidungen trifft, die die mittelständischen Industriebetriebe mit höheren CO2-Abgaben belasten wird als die Großemittenten. WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer fordert: „Die Politik darf jetzt keine neuen Belastungen für die mittelständische Industrie einführen. Kleinanlagen, die aus gutem Grunde nicht im Europäischen Zertifikatehandel ETS sind, sollten auch vom nationalen Zertifikatehandel ausgeschlossen sein.“

Bei vielen Unternehmern mache sich bereits Resignation breit angesichts des Politikstils, so der WSM, die berechtigten Anliegen des Mittelstandes würden zunehmend ignoriert. Es brauche rasch positive Signale aus der Politik, um die Basis der Volkswirtschaft zu stabilisieren.

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