Neuer Faserwerkstoff schützt vor Strahlung
Ein neuer Faserwerkstoff aus Basalt und Aluminium ist ein Schlüsselmaterial der digitalen Zukunft und schützt vor elektromagnetischer Strahlung.
Die DBF Deutsche Basalt Faser aus Sangerhausen hat gemeinsam mit der Aachener Fibre Coat einen völlig neuen Faserwerkstoff entwickelt, der effektiv und günstig die elektromagnetische Strahlung von digitalen Endgeräten, Medizintechnik oder Batterien in E-Autos abschirmt. Die innovative Kombination aus Basalt und Aluminium ist ein Schlüsselmaterial der digitalen Zukunft, das als Gemeinschaftsprojekt beider Unternehmen mit dem Gesamtpreis des diesjährigen IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ausgezeichnet wurde.
Faserwerkstoff aus Basalt und Aluminium
„Hier haben sich zwei Innovatoren aus West und Ost über ungewöhnliche Wege gefunden, um von Sangerhausen aus eine besondere Herausforderung des digitalen Zeitalters zu lösen: Den Schutz vor elektromagnetischer Strahlung. Dass dabei das Naturgestein Basalt, ummantelt mit Aluminium, zum Treiber der Digitalisierung wird, macht deutlich, auf welchen ungewöhnlichen Wegen Innovationen entstehen. Die Preisträger bieten mit ihrem völlig neuartigen Material eine schneller herzustellende, günstigere und nachhaltigere Alternative für einen 100 Mrd. EUR großen Markt“, begründet Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH, die Entscheidung der Jury.
Der mit 15.000 EUR dotierte Gesamtpreis des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland wurde gemeinsam von den Industrie- und Handelskammern aus Halle-Dessau, Leipzig und Ostthüringen gesponsert.
Zum Hintergrund
Wir sind zunehmend von Geräten umgeben, die elektromagnetisch strahlen. Smartphones, Diagnostik im Krankenhaus, Batterien im E-Auto – all diese Geräte müssen abgeschirmt werden, dass sie sich nicht gegenseitig stören. Bisher wird dies mit Geweben aus Metallfasern gemacht, die um eine Batterie gelegt oder in das Gehäuse eines MRT eingebaut werden. Diese Gewebe sind allerdings energie- und zeitaufwendig in der Produktion und damit sehr teuer.
Leichter, fester und günstiger
Die DBF Deutsche Basalt Faser hat dafür gemeinsam mit der Fibre Coat einen völlig neuen Werkstoff entwickelt. Kern der Faser ist das Naturgestein Basalt. Das wird geschmolzen, dünn wie ein Haar gezogen, mit Aluminium beschichtet und schließlich zu einem Garn namens „AluCoat“ gebündelt, das zum Beispiel zu einem flächigen Textil gewoben werden kann. Leitfähig und abschirmend wie bisherige Lösungen, aber leichter, fester und zusätzlich günstiger und nachhaltiger. Statt zehn Prozessschritten ist nur noch einer nötig, bei dem statt 5 nun 1500 m pro Minute entstehen - bei nur einem Zehntel des Energieaufwandes.
Schutz vor elektromagnetischer Strahlung
Resultat ist ein zwanzigmal günstigerer Preis, bereit für einen Massenmarkt mit Millionen-Potential. Flexibel anwendbar, schirmt das Textil als Tapete in Büros oder medizinischen Räumen zum Beispiel die immer wichtiger werdende 5G Strahlung ab oder sorgt als Ummantelung von Batterien für die reibungslose Funktion von E-Autos. Einige Unternehmen arbeiten bereits damit in der Praxis und für die Massenproduktion ist ein europäisches Faserzentrum in Sangerhausen geplant.
Passend zu diesem Artikel
Nationale Expertengruppen aus der Oberflächenveredelungsindustrie in Deutschland unter Führung des UBA und unter aktiver Mitarbeit des VOA aktualisieren das Dokument BREF STM.
Die Recyclinginitiative AIUIF hat gemeinsam mit der DHBW Mosbach den Studienpreis „Nachhaltigkeit in der Fassadentechnik“ ins Leben gerufen.
Bei Bär Cargolift sorgten schwere Spulen und das Sprungmaß immer wieder für Probleme beim Schweißen. Nun wurde der Prozess komplett umgekrempelt.