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Additive Fertigung

Neue Aluminiumlegierung für 3D-Druck

Die Trimet Aluminium SE, Essen, stellt eine neue Aluminiumlegierung für die additive Fertigung durch selektives Laserschmelzen vor.
Im 3D-Druck gefertigtes Bauteil auf Basis der neuen Aluminiumlegierung Trimal-05AM.

Die Trimet Aluminium SE, Essen, stellt eine neue Aluminiumlegierung für die additive Fertigung durch selektives Laserschmelzen vor.

Die neue Legierung Trimal-05AM eignet sich für Serienbauteile mit höchster Festigkeit ohne nachgelagerte Wärmebehandlung und wurde in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien, Bremen, entwickelt. Der neue Werkstoff ermöglicht insbesondere im Transportsektor mit seinem großen Bedarf an Aluminiumwerkstoffen, den Ausbau der additiven Fertigung voranzutreiben.

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„Mit der neuen Legierung erschließen wir dem Werkstoff Aluminium weitere Anwendungsfelder“, sagt Thomas Reuther, Mitglied des Trimet-Vorstands. „Allein der Transportsektor setzt zunehmend auf additive Fertigung und erhöht damit den Bedarf an Werkstoffen, die für dieses Verfahren entwickelt sind.“

Aluminiumlegierung zu Pulver verdüst

Für den 3D-Druck wird die als Masseln abgegossene Legierung zu Pulver verdüst. Dabei wird das Material verflüssigt und unter hohem Druck zu Metalltropfen zerstäubt, die dann zu sphärischen Pulverpartikeln erstarren. Der pulverförmige Werkstoff wird beim Selektiven Laserschmelzen schichtweise auf eine Grundplatte aufgetragen und mittels Laserstrahlung lokal vollständig umgeschmolzen. Nach der Erstarrung liegt eine feste Materialschicht vor. Dieser Zyklus wird so lange wiederholt, bis das Bauteil vollständig erzeugt ist.

Im Unterschied zu konventionellen Gussverfahren kommt der 3D-Druck durch selektives Laserschmelzen ohne Werkzeuge und Formen aus. Ein weiterer Vorteil ist die große Geometriefreiheit. So können zum Beispiel gewichtsoptimierte Bauteile mit bionischen Strukturen vergleichsweise kostengünstig erzeugt werden. Nach einer klassischen T6-Wärmebehandlung sind die mechanischen Eigenschaften denen von gegossenen Bauteilen vergleichbar. Das erlaubt auch den Einsatz Trimal-05AM für die Prototypenfertigung.

Kooperation mit Leibniz-Institut

Trimet hat die neue Legierung in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien Bremen (IWT) einer umfassenden Prüfung unterzogen und den Eignungsnachweis für die additive Fertigung erbracht. Neben der Pulvercharakteristik und der Schichtdicke wurden auch Prozessparameter des SLM-Druckes untersucht. So nehmen der Abstand paralleler Schmelzbahnen und die Verfahrgeschwindigkeit des Laserstrahls maßgeblichen Einfluss auf die Bauteileigenschaften. Zur Ermittlung der mechanischen Eigenschaften wurden Zugversuche vor und nach einer klassischen T6-Wärmebehandlung durchgeführt, wie sie zum Beispiel auch bei Kokillengussteilen angewendet wird.

Die additive Fertigung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Preisgünstige und effizientere Verfahren machen die Herstellung von Metallpulvern und AM-Bauteilen attraktiver, sodass gedruckte Bauteile auch zunehmend als Serienprodukte eingesetzt werden. Trimet betreibt seit Jahren intensive Forschung und Entwicklung zu Material- und Prozessanforderungen für die additive Fertigung und verfügt über eine breite Wissensbasis zur Pulvererzeugung und 3D-Drucktechnologie.

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