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Mercedes-Benz bringt CO2-reduziertes Aluminium in Serie

Mercedes-Benz präsentiert erste Ergebnisse seiner Roadmap für kohlenstoffarme Technologien, die auch auf den Einsatz von CO2-armem Aluminium zielt.

Bereits in diesem Sommer setzt Mercedes-Benz kohlenstoffarmes Aluminium aus Hydro-Produktion in seine Serienmodelle ein

Die Präsentation erfolgt damit schon wenige Monate nach der Ankündigung einer Technologiepartnerschaft mit dem Aluminiumhersteller Hydro Ende 2022.

Nach Abschluss einer erfolgreichen Testphase mit CO2-armem Aluminium mit einem Mindestanteil von 25 % Post-Consumer-Schrott bringt der Premium-Autohersteller noch in diesem Jahr anspruchsvolle Strukturgussbauteile für den Rohbau aus dem umweltfreundlicheren Material in die Serienproduktion. Das getestete Aluminium weist einen ökologischen Fußabdruck von 2,8 kg CO2 pro kg Aluminium auf. 

„Auf unserem Weg zu einer bilanziell CO2-neutralen Fahrzeugflotte entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2039 erreichen wir den nächsten Meilenstein: Gemeinsam mit unserem strategischen Partner Hydro bringen wir bereits in diesem Sommer kohlenstoffarmes Aluminium in unsere Serienmodelle. Damit reduzieren wir den CO2-Fußabdruck des Aluminiums um fast 70 % gegenüber dem europäischen Durchschnitt. Zu den ersten Modellen, die mit dem nachhaltigeren Material ausgestattet werden, gehören unser EQS sowie der EQE“, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG und Leiter Technologie, Entwicklung und Einkauf.

 Verarbeitung von CO2-armem Aluminium für Serienmodelle 

Bereits heute bezieht Mercedes-Benz von Hydro CO2-reduziertes Primäraluminium, das mit regenerativem Strom gewonnen wird. Als nächsten Schritt wird Hydro noch stärker CO2-reduziertes Aluminium an die Mercedes-Gießerei im Werk Untertürkheim liefern. Das Material macht etwa 60 % dieses Legierungstyps für die Gießerei aus und enthält einen Schrottanteil von mindestens 25 %. In Mettingen wird der Werkstoff zu anspruchsvollen Strukturbauteilen für den Karosserierohbau gegossen. Unter anderem entstehen daraus sicherheitsrelevante Bauteile wie Federbeindome für die Modelle EQS, EQE, S- und E-Klasse, GLC und C-Klasse. Darüber hinaus wird der EQE mit Längsträgern aus dem CO2-armen Aluminium ausgestattet. Auch für weitere Teile wie den Tragrahmen für den elektrischen Antriebsstrang der kommenden Fahrzeugplattform MMA (Mercedes Modular Architecture) ist der Einsatz des Werkstoffs geplant. 

Dekarbonisierung der Aluminiumlieferkette: Technologie-Roadmap 

Mit der Integration des Materials in die Serienproduktion erreichen Mercedes-Benz und Hydro einen ersten wichtigen Proofpoint in ihrer Partnerschaft. Beide Unternehmen einigten sich auf eine Technologie-Roadmap mit dem Ziel, die Kohlenstoffemissionen in den Aluminiumlieferketten auf ein Minimum zu begrenzen. Auf dem Weg zur „Ambition 2039“ will Mercedes-Benz bis 2030 Aluminium in seinen Fahrzeugen einsetzen, dessen CO2-Fußabdruck gegenüber dem europäischen Durchschnitt um bis zu 90 % geringer ist. Gelingen soll dies unter anderem durch den Einsatz von CO2-optimiertem Aluminiumoxid sowie durch CO2-Einsparungen, die aus dem Elektrolyseprozess mit der Nutzung von Ökostrom und innovativen Technologien resultieren. 

Darüber hinaus soll der Anteil an Recyclingmaterial weiter gesteigert werden. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll der Anteil von Sekundärrohstoffen in der Pkw-Flotte von Mercedes-Benz auf durchschnittlich 40 % erhöht werden. 

Aufbau einer nachhaltigen Lieferkette 

Der Autobauer plant, den Einsatz von Materialien auszuweiten, die vom Rohstoffabbau bis zum Lieferanten nach den Standards der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) zertifiziert sind. Darüber hinaus arbeiten beide Partner gemeinsam an „transparenten und inklusiven Prozessen, die die betroffenen Rechteinhaber in den Mittelpunkt stellen“, heißt es in einem Statement von Mercedes-Benz, und weiter: „Denn niedrige Hürden für die Beteiligung von Bergbaugemeinden und indigenen Völkern sind der Schlüssel zu einer wirksamen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht, ebenso wie wirksame Zertifizierungssysteme.“ 

Mercedes-Benz verfolgt das Ziel, ab 2039 eine bilanziell CO2-neutrale Neuwagenflotte über die gesamte Wertschöpfungskette und den gesamten Lebenszyklus auf den Weg zu bringen. Beim Thema Nachhaltigkeit setzt das Unternehmen auf Einsparen von CO2-Emissionen sowie auf schonende Ressourcennutzung. Bereits 2020 verschickte der Konzern den „Ambition Letter“, eine Absichtserklärung zu klimaneutralen Produkten, an Lieferanten von Produktionsmaterialien. Die Zustimmung zu dieser Erklärung ist heute Voraussetzung für zukünftige Auftragsvergaben. Seitdem haben Lieferanten, die fast 90 % des jährlichen Einkaufsvolumens von Mercedes-Benz repräsentieren, die Absichtserklärung unterzeichnet. 

Mit dem Ansatz „Design for Environment“ berücksichtigt Mercedes-Benz die Ressourcenschonung bereits in den frühesten Phasen der Produktentwicklung. Gemeinsam mit seinen Partnern forscht der Autobauer an nachhaltigeren Materialtechnologien und arbeitet daran, Stoffkreisläufe in der Automobilindustrie zu schließen. 

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