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Maschinenexporte erreichen 2022 Höchststand

Die exportstarken Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland haben sich in einem schwierigen globalen Umfeld gut behaupten können. 

Der von vielen gefürchtete starke Rückgang bei den Maschinenexporten ist 2022 ausgeblieben, so VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers

Die Maschinenexporte verzeichneten für 2022 laut vorläufiger Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes einen Zuwachs von nominal 6,1 % zum Vorjahr. Der Exportwert der Branche erreichte damit einen Rekordwert von 192,4 Mrd. EUR. Preisbereinigt verbuchten die Unternehmen im vergangenen Jahr einen Rückgang von real 1,3 %. 

„Zwar schönen Preiseffekte die Jahresbilanz. Doch auch real kann sich das Ergebnis sehen lassen. Der von vielen gefürchtete starke Rückgang ist 2022 ausgeblieben“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Auf Jahresbasis zeigte insbesondere das vierte Quartal ein starkes Plus von nominal 9,3 %. „Neben zahlreichen Indikatoren wie gesunkenen Frachtraten belegen die jüngsten Exportdaten, dass sich Störungen der globalen Lieferketten weiter aufgelöst haben“, so Wiechers. „Zudem sind die Exporterwartungen der Maschinen- und Anlagenbauer zuletzt gestiegen – ein gutes Omen für den Start in das noch neue Jahr 2023.“

Exportmarkt USA legt deutlich zu, China unter Vorjahr

Die USA sind weiterhin der wichtigste Exportmarkt für Maschinenlieferungen aus Deutschland. Im vergangenen Jahr wurde der Vorsprung vor China sogar weiter ausgebaut. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten legten um nominal 20 % auf 24,8 Mrd. EUR zu. Die Exporte nach China verringerten sich dagegen um nominal 2,3 % auf 18,9 Mrd. EUR. Damit gingen 12,9 % aller Maschinenlieferungen aus Deutschland in die USA, der Anteil Chinas liegt mit 9,8 % nun erstmals seit 2016 wieder unter 10 %. 

„Die Industrie in China verlor ab dem zweiten Quartal 2022 deutlich an Wachstumsdynamik. In der Folge verfehlten nicht nur die deutschen Maschinenexporte nach China das 2021er-Ergebnis. Auch der Umsatz der chinesischen Maschinenbauindustrie selbst blieb unter dem Vorjahresniveau. Die US-Wirtschaft zeigte sich dagegen sehr robust. Das führt zu einer unverändert starken Nachfrage nach Maschinen und Anlagen aus Deutschland. Bei einer ohnehin hervorragenden technologischen Wettbewerbsfähigkeit stärkte der schwache Euro die preisliche Wettbewerbsfähigkeit auf diesem Wachstumsmarkt“, kommentiert Wiechers.

Italien, Schweiz, Türkei und UK mit starkem Zuwachs in Europa

Die Maschinenexporte aus Deutschland in die EU-27 legten im vergangenen Jahr um nominal 5,0 % auf 84,4 Mrd. EUR zu. Die EU-Partnerländer kommen so auf einen Anteil an den deutschen Ausfuhren von insgesamt 43,9 %. Die Maschinenausfuhren in die drei wichtigsten Abnehmerländern in der EU-27 – Frankreich (+5,2 %), Italien (+9,0 %) und Niederlande (+6,1 %) – lagen über dem EU-Durchschnitt. In den europäischen Ländern außerhalb der EU verbuchten die deutschen Exporteure insbesondere in der Türkei (+20,8 %), im Vereinigten Königreich (+9,7 %) und in der Schweiz (+11,8 %) starke Zuwächse.

Exporte nach Russland nahezu halbiert

Die Maschinenausfuhren nach Russland sind im vergangenen Jahr kräftig um 49,4 % auf 2,8 Mrd. EUR gesunken. Allein für den Dezember 2022 steht ein Minus von mehr als 65 % in den Büchern. Der Anteil der deutschen Maschinenausfuhren nach Russland an den gesamten deutschen Maschinenausfuhren beträgt nur noch 1,4 %, was Rang 19 im Exportranking entspricht. Vor dem Ukraine-Krieg war Russland noch innerhalb der Top-10 Abnehmerländer. 

Einen deutlichen Anteilszuwachs verzeichnete dagegen Indien. Mit einem nominalen Exportplus von 28,2 % auf nunmehr 3,9 Mrd. EUR, rangiert Indien nun auf Platz 14 der Abnehmerländer für Maschinen- und Anlagen aus Deutschland. 

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