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News 27. April 2023

Kooperation für bessere Klimabilanz von Porsche-Sportwagen

Die Porsche AG und Norsk Hydro wollen zusammenarbeiten, um die CO2-Bilanz der Porsche-Fahrzeuge zu verbessern.

Barbara Frenkel (rechts), Mitglied des Vorstandes für Beschaffung bei Porsche, und Hilde Merete Aasheim, President und CEO von Norsk Hydro. Das Fahrzeug: Taycan Turbo Cross Turismo: Stromverbrauch kombiniert: 24,2 bis 21,3 kWh/100 km (WLTP); elektrische Reichweite: 423 bis 483 km; elektrische Reich
Barbara Frenkel (rechts), Mitglied des Vorstandes für Beschaffung bei Porsche, und Hilde Merete Aasheim, President und CEO von Norsk Hydro. Das Fahrzeug: Taycan Turbo Cross Turismo: Stromverbrauch kombiniert: 24,2 bis 21,3 kWh/100 km (WLTP); elektrische Reichweite: 423 bis 483 km; elektrische Reichweite Stadt: 533 bis 613 km.

Eine entsprechende Absichtserklärung beider Unternehmen wurde gestern in Oslo unterzeichnet. Hydro wird dazu CO2-reduzierte Aluminium-Strangpressprofile liefern. Außerdem haben beide Unternehmen vereinbart, an einem Konzept für eine innovative Wertschöpfungskette für Batteriematerialien und deren Recycling zu arbeiten. 

CO2-arme Aluminiumprofile für Porsche-Modelle

Hydro wird Porsche und verschiedene Zulieferanten mit dem CO2-emissionsarmem Aluminium Hydro Reduxa 4.0 beliefern. Dieses Vormaterial, das mit erneuerbarer Energie produziert wird, verfügt über einen der niedrigsten CO2-Fußabdrücke auf dem Markt. Durch den Einsatz des Materials wird es Porsche bis 2025 möglich sein, die CO2-Bilanz beim Aluminium bei neuen Fahrzeugprojekten auf rund 3,5 kg pro genutztem kg Aluminium zu reduzieren. Berücksichtigt sind dabei sämtliche Emissionen vom Abbau des Bauxits bis zum Vormaterial. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Wert des gegenwärtig in Europa verbrauchten Primäraluminiums ist 60 Prozent höher, teilt Hydro mit. 

„Porsche arbeitet auf eine bilanziell CO2-neutrale Wertschöpfungskette seiner Fahrzeuge im Jahr 2030 hin. Aluminium und die Materialien für die Batterieproduktion spielen eine Schlüsselrolle in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem Aluminium von Hydro streben wir an, die durch dieses wichtige Material verursachten CO2-Emissionen erheblich zu verringern“, erklärt Barbara Frenkel, Mitglied des Vorstandes für Beschaffung bei Porsche. 

Aluminium – Schlüsselmaterial für eine grüne Wirtschaft

„Um die globale Erwärmung zu reduzieren, müssen wir unsere Energiesysteme dekarbonisieren, die Kreislaufwirtschaft fördern und bereits verwendete Ressourcen recyceln. Aluminium ist ein wesentlicher Faktor beim Übergang zu einer grünen Wirtschaft, aber es braucht emissionsfreie Lieferketten. Die Unternehmen müssen den Weg zu diesem Ziel gemeinsam beschreiten. Wir freuen uns, mit einem Pionier wie Porsche zusammen an der Entwicklung eines nahezu CO2-neutralen Autos zu arbeiten“, sagt Hilde Merete Aasheim, Präsident und CEO von Hydro.

Der Anteil von Aluminium in den Fahrzeugen von Porsche hat sich kontinuierlich erhöht. Das Material ist sogar eines der Schlüsselelemente bei der Transformation eines Elektroautos in einen Sportwagen. Grund sind die hervorragenden mechanischen Eigenschaften durch das geringe Gewicht. Schon heute macht Aluminium etwa 30 % des Gesamtgewichts des Porsche Taycan aus, dem ersten vollelektrischen Sportwagen der Marke. 

Im Rahmen der anspruchsvollen Dekarbonisierungspläne beider Unternehmen hat sich Hydro ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 soll das Aluminium, mit denen die Zulieferer von Porsche künftig versorgt werden, CO2-neutral sein. Um die Kreislaufwirtschaft und den CO2-Fußabdruck des produzierten Aluminiums weiter zu verbessern, will Hydro den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Aluminiumproduktion und das Recycling von gebrauchten Schrotten fördern. 

Aufbau einer Batterie-Wertschöpfungskette geplant

Ein weiterer wichtiger Punkt der Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ist eine Machbarkeitsstudie für den Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette in Europa. Porsche und Hydro werden gemeinsam eine Roadmap für das Recycling von Batteriematerialien in Europa erarbeiten. Dabei wird insbesondere untersucht, wie sich effiziente geschlossene Kreisläufe für die Batterien der Elektrofahrzeuge von Porsche aufbauen lassen.

„Der Zugang zu nachhaltig gewonnenen Rohstoffen ist eine Herausforderung für uns und die gesamte Automobilindustrie. Hydro verfügt über umfassende Erfahrung mit dem Recycling von Batterie-Rohstoffen. Bei Porsche wollen wir den Einsatz von recycelten Materialien in unseren Fahrzeugen erhöhen. Wir wollen unsere Lieferkette langfristig sichern und erwarten daher wertvolle Impulse aus unserem Recyclingprojekt mit Hydro“, sagt Frenkel.

Die europäische Lieferkette für die Grundmaterialien der Batterieherstellung befindet sich noch in den Anfängen. Es ist zu erwarten, dass das Recycling eine wesentliche Rolle dabei spielen wird, den wachsenden Bedarf an Autobatterien zu decken. Dazu braucht es funktionsfähige Kooperationen in der Industrie. Porsche und Hydro wollen das Potenzial einer Zusammenarbeit auf diesem Gebiet auszuloten. Die beiden Unternehmen wollen 2025 erste Ergebnisse zur möglichen Realisierbarkeit eines gemeinsamen Batterie-Recyclings präsentieren.

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