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Branche

Interview: VOA unterstützt Mitglieder in Coronavirus-Zeiten

Die Corona-Pandemie fordert auch die Branche der Oberflächenveredelung. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des Verbands für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA), über die aktuelle Unterstützung der Mitglieder durch den Verband.
„Die positive Resonanz sowohl der Pulverbeschichtungs- als auch der Eloxalbetriebe beweist, dass dem Thema von Seiten der Mitglieder hohe Bedeutung zugewiesen wird“, so VOA-Geschäftsführerin Alexa A. Becker.
„Die positive Resonanz sowohl der Pulverbeschichtungs- als auch der Eloxalbetriebe beweist, dass dem Thema von Seiten der Mitglieder hohe Bedeutung zugewiesen wird“, so VOA-Geschäftsführerin Alexa A. Becker.

Die Corona-Pandemie fordert auch die Branche der Oberflächenveredelung. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des Verbands für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA), über die aktuelle Unterstützung der Mitglieder durch den Verband.

Frau Becker, wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihre Branche aus?

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Becker: Die Branche der Oberflächenveredelung ist genauso betroffen wie zahlreiche andere Wirtschaftszweige der Metall- und Elektroindustrie. Aufgrund der Globalisierung und der Internationalität kommt es beispielsweise zu Lieferengpässen wegen geschlossener Grenzen oder wegen zuvor ausgefallener Produktion, da die Materialien gefehlt haben. Weitere Themen sind Mitarbeiterausfälle aufgrund von akuten Erkrankungen oder notwendiger Kinderbetreuung, die Organisation des Bezugs von finanziellen Soforthilfen oder die Einführung von Kurzarbeit in den in der Regel klein- und mittelständisch geprägten Unternehmen. Dabei entstehen für die Mitgliedsunternehmen zwangsläufig viele Fragen: An wen muss ich mich wenden? Wo finde ich das richtige Formular? Was gilt es zu beachten?

Die Auswirkungen der Pandemie und der damit einhergehende Arbeitsausfall werden auf europäischer Ebene durch den Dachverband Estal (European Association for Surface Treatment on Aluminium), bei dem der VOA Mitglied ist, gemonitort. Hier geht es darum, Zahlen, Daten und Fakten über die Auswirkungen auf die Oberflächenveredelungsbranche in Deutschland weiterzugeben, damit die Europäischen Kommission im Einklang mit den Ergebnissen aus den anderen Mitgliedsstaaten eine Datengrundlage hat, um politisch motivierte Maßnahmen treffen zu können.

Wie sieht das Angebot des VOA für seine Mitglieder in dieser Phase aus?

Becker: Unsere Mitgliedsunternehmen haben derzeit andere Sorgen als sich mit dem Zusammentragen von Informationen zu beschäftigen. Der VOA sah es schon zu Beginn der sich abzeichnenden Krise als seine Aufgabe an, seine Mitglieder via Facebook, Instagram und in einer Mitgliederinformation über die Informationswege des Verbands zu informieren. Wir wollen als Verband unsere Mitglieder stets aktuell zu den anliegenden Themen praxisnah informieren. Dazu bieten wir Hilfe sowohl mittels Downloadmöglichkeit als auch persönlich an. Unsere Mitgliedsunternehmen finden auf der Verbandshomepage nach dem Login schon jetzt gut 50 Dokumente zur zielgenauen Unterstützung in der Praxis.

Was finden Ihre Mitglieder beispielsweise?

Becker: Wir unterstützen unsere Mitglieder mit vielen wertvollen und praxisnahen Informationen, aber auch beispielsweise mit Formularen wie der Arbeitgeberbestätigung für eine Ausgangssperre oder der Pendlerbescheinigung der Bundespolizeibehörden. Darüber hinaus stellen wir unseren Mitgliedern als Service wichtige Links exklusiv zur Verfügung. Wir haben Rubriken angelegt, sodass unsere Mitgliedsunternehmen schnell das richtige Dokument oder die passende Information finden. Wir weisen auch darauf hin, dass die einzelnen Bundesländer Angebote zur finanziellen Hilfe in der Krise neben denen des Bundes bieten. Unser Angebot reicht hier beispielsweise von der ̶   übrigens auch videogestützten – Ausfüllhilfe für den Antrag auf Kurzarbeit bis zur Information über Grenzabfertigungen. Besonders stolz sind wir auf die Rubrik „Von Mitglied zu Mitglied“ mit passgenauen Ausarbeitungen zu speziellen Themen der Branche, ob aus dem Versicherungs- oder dem Energiebereich. Unsere Mitglieder unterstützen sich damit gegenseitig. Nicht umsonst lautet unser Motto ‚Gemeinsam sind wir stark‘. Bisher blicken wir auf ein sehr positives Echo unserer Mitgliedsunternehmen.

In wie weit wirkt sich die Corona-Pandemie auf den VOA aus?

Becker: Wir sind in der Geschäftsstelle mit unserem Team für unsere Mitglieder auch in dieser Zeit der täglich neuen Herausforderungen erreichbar, um weiter aktuell zu informieren oder Fragen zu beantworten. Das sehe ich als die herausragende Aufgabe des Verbands an. Der Informationsfluss an die Mitglieder des VOA und die praxisnahe Herangehensweise unseres Verbands sollen den Mitgliedern helfen, die gestellte internationale Herausforderung zu meistern. Wir möchten, dass die Branche der Oberflächenveredelung, genauso wie die gesamte Wirtschaft in Deutschland und in der globalisierten Welt, diese Jahrhundertkrise meistert, von der wir weder wissen wie lange sie andauern wird noch welche Auswirkungen sie haben wird.

Ganz konkret haben wir im Sinne unserer Mitgliedsunternehmen organisiert: Zunächst finden bis Ende Mai keine externen Prüfungen durch die von uns beauftragten unabhängigen Prüfinstitute statt. Dies haben wir mit den internationalen Qualitätsverbänden Qualicoat und Qualanod abgestimmt. Wie es dann weitergeht, werden wir noch entscheiden und ich bin sicher, dass wir hier eine pragmatische und sinnvolle Lösung unter Beachtung der Qualitätsvorschriften finden.

Wir haben Verständnis dafür, dass Unternehmen in dieser Zeit der Pandemie keine externen Personen in ihre Unternehmen lassen und die von uns beauftragten unabhängigen Prüfinstitute keine Prüfer entsenden möchten. Auch wir unternehmen keine Geschäftsreisen, sondern erleben erstmals, dass digitale Lösungen auch zum Ziel führen können. Zudem haben wir als Verband aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitgliedern und deren Begleitpersonen die für den 25. Juni 2020 geplante Mitgliederversammlung auf das kommende Jahr verlegt.

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