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Anwendungen 3. Juni 2022

Handtmann investiert in Megacasting-Lösung von Bühler 

Handtmann, die größte familiengeführte Leichtmetallgießerei in Europa, investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in Megacasting.
Handtmann investiert als erster Tier 1 einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in Megacasting. Die Investitionen umfassen sowohl eine optimierte Infrastruktur als auch die Anschaffung einer Bühler Carat 610 extended am Technologiestandort in Biberach.
Handtmann investiert als erster Tier 1 einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in Megacasting. Die Investitionen umfassen sowohl eine optimierte Infrastruktur als auch die Anschaffung einer Bühler Carat 610 extended am Technologiestandort in Biberach.

Handtmann, die größte familiengeführte Leichtmetallgießerei in Europa, investiert einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in Megacasting.

Das Unternehmen ist Spezialist für Leichtmetallgusskomponenten und hat für seine Produktion in Biberach a. d. Riss eine Carat 610 extended Druckgussanlage gekauft, eine Megacasting-Lösung von Bühler. Die Anlage ist für die Strukturbauteilfertigung und die Produktion von Teilen für die Karosserie geplant. Die Fertigstellung des Umbaus am Standort Biberach und die Inbetriebnahme der Carat 610 extended ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

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Karosserieproduktion wird revolutioniert

Der Druckguss hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Das sogenannte Megacasting, also die Verbindung von mehreren Bauteilen zu einem Druckgussteil, hat das Potenzial den Herstellungsprozess von Automobilen zu revolutionieren. Deshalb hat sich Handtmann als erster Tier 1 in Europa entschieden, diese Lösung für Struktur- und Karosserieteile anzubieten. „Wir sind stolz darauf, Teil dieses Meilensteins in Europa zu sein. Er zeigt deutlich, wie wichtig Megacastings für die gesamte Druckgussindustrie sind. Megacastings geben dem Trend zum Strukturguss einen weiteren Schub, indem das Anwendungsspektrum auf komplette Karosserieteile ausgeweitet wird“, sagt Cornel Mendler, Managing Director Bühler Die Casting.

Megacasting-Lösung ermöglicht Produktion größerer Strukturteile

Die Kooperation mit Bühler bildet laut Handtmann „die optimale Symbiose aus Know-how des Maschinen- und Anlagenherstellers in Verbindung mit operativem Herstellungsprozessen durch Handtmann“. Durch die Anschaffung einer Carat 610 extended mit 61.000 kN Schließkraft und einem Schussgewicht von bis zu 128 kg Aluminium wird die Produktion immer größerer Strukturteile, wie zum Beispiel große Batteriegehäuse für Elektrofahrzeuge oder sogenannte Megacastings, wie das komplette Heck oder vorderer Unterboden eines Automobils, ermöglicht.

„Die automobile Welt ändert sich schneller als man noch vor wenigen Jahren angenommen hat. Der Trend geht deutlich hin zu alternativen Antrieben. Wir als Handtmann, mit unseren Expertenteams, stellen uns diesen Herausforderungen des Wandels mit zum Beispiel batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen und deren komplexen Anforderungen an die Leichtmetallguss-Bauteilgeometrie wie dem Megacasting“, erklärt Wolfgang Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung, Geschäftsbereich Leichtmetallguss bei Handtmann.

Langfristige Partnerschaft

Die Carat 610 ist nicht die erste Investition von Handtmann in die bekannte Carat-Baureihe. Die Partnerschaft zwischen Handtmann und Bühler besteht bereits seit mehreren Jahrzehnten. Über 70 Druckgiessanlagen von Bühler sind bei Handtmann an den Standorten in Deutschland, der Slowakei und China im Einsatz – 50 davon gehören der Carat Zweiplatten-Baureihe an. Handtmann hat sich 2007, kurz nach der Markteinführung der Serie, erstmals für dieses Modell entschieden. Die kompakte Bauweise im Vergleich zu den Vorgängermodellen und die einfache Bedienung gaben den Ausschlag für die Wahl. Seit dieser Erstinstallation hat die Carat ihren Siegeszug bei Handtmann fortgesetzt, wo mittlerweile Gussteile wie Strukturbauteile, Batterie- und Getriebegehäuse für Autos produziert werden – und in Zukunft sollen auch Megacastings hinzukommen.

Über die Carat-Baureihe

Das Einsatzgebiet der Carat waren schon immer Teile mit komplexen Geometrien, etwa Strukturbauteile. Und diese werden immer größer. „Mit der E-Mobilität wird die Automobilproduktion in vielerlei Hinsicht neu überdacht. Das reicht bis zur Frage, wie die Grundstruktur des Autos hergestellt wird. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Druckgussindustrie“, sagt Mendler.  Die Carat Zweiplatten-Technologie, mit minimaler Durchbiegung und höchster Maßgenauigkeit, hat sich seit Langem für die Herstellung grosser und komplexer Strukturbauteile bewährt. Die einzigartige Bühler-Gießeinheit mit SC (shot control) Echtzeitregelung ermöglicht ein Höchstmaß an Prozesskonstanz für stabile und reproduzierbare Teilequalität. Alle Maschinen des Carat-Portfolios sind mit der Data View-Steuerung ausgerüstet. Mit dem benutzerfreundlichen Multi-Touchscreen lässt sich die Druckgießmaschine einfacher und intuitiver bedienen. Außerdem ist jede Maschine mit dem neuen Energierahmen-Konzept ausgestattet, welcher eine klare und eindeutige Anordnung der Energiekupplungen beinhaltet. Die Carat-Baureihe ist außerdem mit Servoantriebstechnik verfügbar.

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