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Branche 19. August 2022

Gut beraten der Gasmangellage begegnen

Wie können sich energieintensive Unternehmen angesichts steigender Preise und Ausfallrisiken rüsten?
Theo Parpan, Geschäftsführer der Enexion GmbH: „Die Gasmangellage bedeutet für die meisten Unternehmen eine Gleichung mit vielen Unbekannten.“
Theo Parpan, Geschäftsführer der Enexion GmbH: „Die Gasmangellage bedeutet für die meisten Unternehmen eine Gleichung mit vielen Unbekannten.“

Wie können sich energieintensive Unternehmen angesichts steigender Preise und Ausfallrisiken rüsten?

Für energieintensive Unternehmen sind die mit der Gasmangellage einhergehenden Risiken enorm: Laut EID – als Zusammenschluss gleich mehrerer Branchenverbände der energieintensiven Industrie – ergeben sich für die vertretenen Akteure allein durch die auf 2,419 Cent pro kWh festgelegte Gasumlage Mehrkosten von in Summe über fünf Mrd. EUR. Dabei ist ein Ende der Zusatzaufwände, wie etwa durch die aktuell beschlossene Gasspeicherumlage auf 0,059 Cent pro kWh, noch nicht abzusehen.

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Existenzgefährdende Belastungen

Die Vorbereitung der verschiedenen Szenarien zur Versorgungslage (normale Menge, knappe Menge, Ausfälle) bestimmt derzeit vielfach das Tagesgeschäft der enexion GmbH.
Die Vorbereitung der verschiedenen Szenarien zur Versorgungslage (normale Menge, knappe Menge, Ausfälle) bestimmt derzeit vielfach das Tagesgeschäft der enexion GmbH.

Aber nicht nur die horrenden Preissteigerungen führen zu existenzgefährdenden Belastungen. Zudem droht eine Situation kompletter Gaslieferstopps und dadurch bedingter Produktionsausfälle. „Vor diesem Hintergrund sind Insolvenzen nicht auszuschließen. Daher sollten Unternehmen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um jeder Veränderung der Rahmenbedingungen im Fall der Fälle so schnell und gezielt wie nur möglich begegnen zu können“, betont Theo Parpan, Geschäftsführer der Enexion GmbH. Sein Team unterstützt energieintensive Unternehmen bereits seit 15 Jahren im Rahmen effektiver Beschaffungsstrategien für Strom und Gas.

„Vorbereitung ist aktuell das A und O, da sich heute kaum abschätzen lässt, wie sich die Lage im Herbst und darüber hinaus entwickeln wird“, so Parpan. Um vorausschauend und strukturiert agieren können, rät Enexion Unternehmen, die individuellen Handlungsoptionen im Zuge unterschiedlichster Entwicklungsszenarien (normale Menge, knappe Menge, Ausfälle) weitreichend durchzuspielen und konkrete, zur Situation passende Maßnahmenpakete auszuloten. Neben der Minimierung von Haftungsrisiken geht es hierbei vor allem um den Faktor Zeit – schließlich werden die für die Zuteilung Verantwortlichen bei Eintritt einer physischen Mangellage mehr als normal belastet sein. Der Energiemarktexperte ist sich sicher: „Diejenigen, die sich rechtzeitig im Aufmerksamkeitsfenster zeigen, sichern sich klare Chancen, die knappen Ressourcen am Ende zugeteilt zu bekommen. Der Grundsatz ‚first in – first out‘ ist hier von entscheidender Bedeutung.“

Ersatzbrennstoffe und alternative Beschaffungswege ins Kalkül ziehen

Ein Großteil der Produktionsprozesse lässt sich mit weniger Gas kaum aufrechterhalten. Daher liegt der Fokus der Berater von Enexion im Kundengespräch nicht zuletzt darauf, über welche alternativen Routen und Wege sich ein Stillstand und die damit einhergehenden Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette abwenden lassen. Dabei werden beispielsweise Optionen wie eigene LNG-Trucks beleuchtet. Inwieweit solche Möglichkeiten im Ernstfall auch politisch akzeptiert werden würden, ist zurzeit jedoch nicht klar.

Gasmangellage ist Gleichung mit vielen Unbekannten

„Die Gasmangellage bedeutet für die meisten Unternehmen eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Dennoch kann allein schon die Auseinandersetzung mit der Ist-Situation und potenziellen Entwicklungsszenarien die Lösungsfindung, wenn es darauf ankommt, deutlich beschleunigen. Zusätzliche Sicherheit gibt ein Partner mit umfassendem Marktverständnis“, so Parpan, der abschließend noch einmal betont: „Machen Sie als Unternehmen jetzt mit Nachdruck auf Ihre Bedürfnisse und Nöte aufmerksam – bei Netzbetreibern, Lieferanten, Verbänden und allen weiteren Beteiligten im Spiel der Versorgungssicherheit. Zeigen Sie dabei aktiv Möglichkeiten und Flexibilität als Pfand für Lieferungen auf. Denn es ist davon auszugehen, dass kurz- und mittelfristig vieles ad hoc entschieden werden wird.“

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