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Branche 30. Mai 2018

EU setzt Eisengießereien auf Carbon-Leakage-Liste

Zuletzt auf 15 Euro pro Tonne CO 2  und zukünftig sogar auf 30 Euro. Die Gießereibranche steht im starken internationalen Wettbewerb und kann die Kosten für Emissionszertifikate weder tragen noch weiterleiten. Im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) erhalten Industrieanlagen, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie einem erheblichen Risiko der Verlagerung von CO 2 -Emissionen (Carbon Leakage) ausgesetzt sind, einen höheren Anteil kostenloser Emissionszertifikate, um ihre internationale Wett­bewerbsfähigkeit zu schützen. Die Wett­bewerbsbelastung bzw. „Handelsintensität“ im internationalen Vergleich für die Gießereibranche nachzuweisen war aber bislang schwierig.
Gießereien, die am Emissionshandel teilnehmen, haben Grund zur Freude. Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird durch die EU-Entscheidung, Eisengießereien auf die Carbon-Leak­age-Liste zu setzen, gewahrt.
Gießereien, die am Emissionshandel teilnehmen, haben Grund zur Freude. Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird durch die EU-Entscheidung, Eisengießereien auf die Carbon-Leak­age-Liste zu setzen, gewahrt.

Zuletzt auf 15 Euro pro Tonne CO2 und zukünftig sogar auf 30 Euro. Die Gießereibranche steht im starken internationalen Wettbewerb und kann die Kosten für Emissionszertifikate weder tragen noch weiterleiten. Im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) erhalten Industrieanlagen, bei denen davon ausgegangen wird, dass sie einem erheblichen Risiko der Verlagerung von CO2-Emissionen (Carbon Leakage) ausgesetzt sind, einen höheren Anteil kostenloser Emissionszertifikate, um ihre internationale Wett­bewerbsfähigkeit zu schützen. Die Wett­bewerbsbelastung bzw. „Handelsintensität“ im internationalen Vergleich für die Gießereibranche nachzuweisen war aber bislang schwierig.

Die unüberschaubare Anzahl an Gussprodukten wurde und wird durch die offiziellen Statistiken von EuroStat (NACE, PRODCOM) nicht hinreichend abgebildet und nur diese offiziellen Statistiken wurden bislang als Nachweis zugelassen. Es bedurfte jahrelanger und intensiver politischer Arbeit des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie e. V. (BDG) und des europäischen Gießereiverbandes CAEF, mit Unterstützung der BDG-Service GmbH, um Bund, Ländern und EU-Kommission das Problem zu verdeutlichen und auf Lösungen zu dringen.

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Mit Erfolg: Am 8. Mai 2018 akzeptierte die EU die BDG- und CAEF-Daten als Nachweis und setzte die Eisengießereien auf die Carbon Leakage-Liste. Zwar sind in Europa gerade einmal 29 (in Deutschland 17) der insgesamt rund 4700 Gießereien „groß genug“, um am Emissionshandel teilzunehmen; für die betroffenen Unternehmen bedeutet dies aber eine erhebliche Entlastung, die allein in den ersten fünf Jahren der vierten Handelsperiode bei etwa 80 Mio. Euro liegen dürfte.

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