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Deutsche Aluminiumhalbzeug-Produktion entwickelt sich weiterhin stabil

Die deutsche Aluminiumhalbzeug-Industrie blickt auf ein zufriedenstellendes Jahr 2018 zurück und erwartet für 2019 eine weiterhin stabile Entwicklung.

Die deutsche Aluminiumhalbzeug-Industrie blickt auf ein zufriedenstellendes Jahr 2018 zurück und erwartet für 2019 eine weiterhin stabile Entwicklung.

Zwar kam es im zweiten Halbjahr zu einer konjunkturellen Eintrübung, aber insgesamt entwickelte sich die Aluminium-Halbzeugproduktion stabil. Grund für die Eintrübung waren der Rückgang der Pkw-Fertigung durch die Umstellung auf ein vereinheitlichtest weltweites Emissionstestverfahren WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) sowie Probleme bei der Rohstoffversorgung und die Importzölle der USA auf spezifische Aluminiumprodukte. Für 2019 erwartet der GDA Gesamtverband der Aluminiumindustrie, Düsseldorf, eine ähnliche Entwicklung. Die Produktion dürfte insgesamt leicht ansteigen, die Risiken jedoch nicht geringer werden: Brexit, internationale Handelskonflikte, drohende Strafzölle auf Automobile und die Entwicklung in China könnten sich negativ auf Produktion und Absatz auswirken.

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Die deutsche Produktion von Aluminiumhalbzeug (ohne Drähte und Leitmaterial) belief sich 2018 auf 2,434 Millionen Tonnen. Der höchste Anteil an der deutschen Aluminium-Halbzeugproduktion entfällt auf die Aluminiumwalzwerke. Als größter Produzent von Walzprodukten kommt Deutschland eine wichtige Versorgungs-funktion innerhalb Europas zu. Knapp zwei Drittel der deutschen Walzhalbzeuge werden exportiert, überwiegend ins europäische Ausland. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 1.855.000 Tonnen Walzprodukte „Made in Germany“ hergestellt. Deutschland ist ebenfalls größter europäischer Produzent von Aluminium-Strangpressprodukten. Diese werden zu etwa 80 Prozent in Deutschland weiterverarbeitet. Die übrigen 20 Prozent gehen vorwiegend in die europäischen Nachbarländer. Im Jahr 2018 wurden 579.000 Tonnen Aluminium-Strangpressprodukte produziert.

Die aktuelle Produktionsentwicklung für Aluminiumhalbzeug ist stabil. So belief sich die Produktion von Walzprodukten im ersten Quartal 2019 auf 471.000 Tonnen. Die Produktion bei den Herstellern von Strangpressprodukten betrug im gleichen Zeitraum 149.000 Tonnen. Insgesamt ergibt sich damit ein Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Für das Gesamtjahr 2019 erwartet der GDA eine Produktion von 2,5 Millionen Tonnen und damit eine leichte Steigerung um 1 Prozent. Bei der Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung bleiben die deutschen Aluminium-Halbzeugunternehmen vorsichtig. „Unser Ausblick für 2019 fällt wechselhaft aus und ist von unterschiedlichen Branchen- sowie schwer prognostizierbaren Konjunkturmultiplikatoren, globalpolitisch unwägbaren Umfeldfaktoren und einem diversifizierten Abnehmerverhalten gekennzeichnet“, sagte Bernd Schäfer, Vorsitzender des GDA Fachverbands Halbzeug anlässlich der Mitgliederversammlung in Düsseldorf. „Die wichtigsten Märkte wie Automotive, Bau und Verpackungen entwickeln sich stabil, die Nachfrage steigt und unsere Kapazitätsauslastung ist gut“, so Bernd Schäfer. „Allerdings belasten temporäre Faktoren wie internationale Handelskonflikte, der Brexit oder drohende Strafzölle die weitere Entwicklung.“ Zudem führe die protektionistische Handelspolitik der USA zu einer Neuausrichtung der globalen Handelsströme und zu einem Anstieg des Importdrucks in Europa. Insbesondere bei Walzprodukten drohe ein starker Anstieg der Importe aus China.

Der Bedarf an Walz- und Strangpressprodukten aus Aluminium werde in Zukunft weiterhin kontinuierlich ansteigen, die Bedarfsprognosen des GDA Fachverbands Aluminiumhalbzeug für die nächsten Jahre seien durchweg positiv, so Bernd Schäfer. Vor allem die Automobilindustrie treibe die zusätzliche Nachfrage nach Aluminium. Nachdem in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Einsatz von Walzprodukten im Automobilbau werde der nächste Schub von der Verwendung von Strangpressprodukten ausgehen, die durch neue Anwendungen in der E-Mobilität und im Transportsektor profitieren dürften. „Die Wachstumsperspektiven für die deutsche Aluminiumhalbzeug-Industrie  und den Werkstoff Aluminium sind daher nach wie vor vielversprechend  und bestätigen insbesondere auch unter Nachhaltigkeitsaspekten das junge Metall Aluminium als populäres und überlegenes Metall“, so Bernd Schäfer.

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