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Branche 21. Oktober 2021

Brüche in der Lieferkette bedrohen Metallhandwerk

Erhebliche Probleme in den Lieferketten bei Stahl und Aluminiumprodukten werden zu einer Bedrohung des Metallhandwerks.

Erhebliche Probleme in den Lieferketten bei Stahl und Aluminiumprodukten werden zu einer Bedrohung des Metallhandwerks.

Zusätzlich zum Fachkräftemangel geraten derzeit die Betriebe des Metallhandwerks durch sich verschärfende Lieferkettenprobleme unter massiven Druck. Betroffen sind Betriebe des Stahl- und Metallbaus genauso wie die Zulieferbetriebe. Lieferprobleme bei Stahl und Aluminiumprodukten sowie damit einhergehende Materialpreissteigerungen und Produktionsunterbrechungen der Industrie werden zunehmend existenzgefährdend für die Zulieferbetriebe aus dem Metallhandwerk.

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75 % aller Metallhandwerksbetriebe mit Schwierigkeiten in der Lieferkette

Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Metall gaben über 75 % der Metallhandwerksbetriebe an, dass zusätzlich zum Fachkräftemangel die Lieferkettenprobleme derzeit erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Für die nahe Zukunft erwarten zwei Drittel der Betriebe des Metallhandwerks Stagnation, jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einer Eintrübung der wirtschaftlichen Lage, lediglich 13 % der Betriebe sind optimistisch bezüglich ihrer Erwartungen.

Produktion von Aluminium ist gefährdet

Erwin Kostyra, Präsident des Bundesverbands Metall, sieht viele Betriebe des Metallhandwerks durch Brüche in der Lieferkette bedroht.
Erwin Kostyra, Präsident des Bundesverbands Metall, sieht viele Betriebe des Metallhandwerks durch Brüche in der Lieferkette bedroht.

„Wir befürchten, dass vor dem Hintergrund der ausbleibenden Lieferungen von Magnesium aus China europaweit die Produktion von Aluminium gefährdet ist. Damit würde sich die schon angespannte Lage für die 33.0000 kleinen und mittleren Metallbetriebe in Deutschland weiter verschärfen, da Aluminium-Profile und -Bleche im Metallhandwerk in großem Umfang verarbeitet werden. Wir erwarten von der Politik dringend Initiativen im EU-Kontext sowie international, um Brüchen in der Lieferkette – und damit in der Wertschöpfung – entgegenzuwirken“ kommentiert Erwin Kostyra, Präsident des Bundesverbands Metall die aktuelle Entwicklung.

Fast 500.000 Beschäftigte im Metallhandwerk

Rund 33.000 kleine und mittlere Unternehmen des Metallhandwerks erwirtschaften mit rund 478.000 Mitarbeitern jährlich 65 Mrd. EUR Umsatz, bilden 23.000 Lehrlinge aus. Metallhandwerk steht für die ganze Vielfalt metallverarbeitender Unternehmen, von Metall- und Stahlkonstruktionen im Hoch- und Tiefbau bis zum Zulieferer für die Industrie. Die mittelständischen Zulieferer sind in wichtigen exportorientierten Branchen tätig. Dazu zählen Automotiv, Luft- und Raumfahrt, Energietechnik, Medizintechnik, Schienenverkehr und der allgemeine Maschinenbau. Sie sind mit ihren Produkten unverzichtbares Fundament für die Produktion im industriellen Bereich und essenzieller Bestandteil der Wertschöpfung.

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