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Branche

Autozulieferer WKW – Finanzierung für Restrukturierung steht

Der Automomobilzulieferer WKW Automotive  aus Wuppertal hat die Finanzierung für die Restrukturierung der Unternehmensgruppe gesichert.
Sanierungskonzept steht, Finanzierung gesichert. Der Automobilzulieferer WKW Automotive kann wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken. Der Vorstand, v.l.n.r.: Carsten Ringelmann, Dr. Jörg Schumacher, Guido Grandi.

Der Automomobilzulieferer WKW Automotive  aus Wuppertal hat die Finanzierung für die Restrukturierung der Unternehmensgruppe gesichert.

WKW bedient als Hersteller von Zier- und Funktionsbauteilen aus Aluminium, Kunststoff und Stahl nahezu alle renommierten OEMs in Europa. Auch der US-Markt wird von der Gruppe an zwei Standorten in Michigan und Alabama beliefert. Durch umfangreiche internationale Investitionen in den letzten beiden Jahren und durch die Verwerfungen in der Branche geriet das Unternehmen wie viele andere Zulieferer auch in finanziell schweres Fahrwasser. Nun steht die Finanzierung für die Restrukturierung der Unternehmensgruppe.

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Tragfähiges Sanierungskonzept erarbeitet

In den letzten Monaten konnte der Vorstand unter Begleitung der Beratungsgesellschaft Haselhorst Associates mit einem Sanierungskonzept für die Unternehmensgruppe nicht nur den Sanierungsgutachter PWC, sondern auch die finanzierenden Banken und internationale Kreditversicherer von der Zukunftsfähigkeit von WKW Automotive  überzeugen. Nicht zuletzt wegen des Umfangs der Finanzierung von immerhin 266 Mio. EUR hat sich das Bundesland Nordrhein-Westfalen für einen Teil der notwendigen Kredite verbürgt. Bei diesen komplexen Verhandlungen und der Erstellung eines umfassenden Vertragswerks wurde der Vorstand von der internationalen Wirtschaftskanzlei Freshfields-Bruckhaus-Deringer unterstützt.

Finanzierung für die kommenden Jahre gesichert

Nach dem Tod des langjährigen Firmeninhabers Gert Mayer im Jahr 2014 ging WKW Automotive  in die Gert und Susanna Mayer Stiftung über, deren Gemeinnützigkeit Anfang 2016 anerkannt wurde. Die Stiftung hat in dem ihr möglichen Umfang ebenfalls wesentliche Beiträge erbracht, und die Mitglieder der Familie Mayer stellen neben einem Verzicht in Millionenhöhe zudem frisches Geld zur Verfügung. Aber auch die OEM-Kunden haben nach harten Verhandlungen den Fortbestand von WKW Automotive  durch Cashbeiträge, Anpassung der Zahlungsziele und weitere besondere Konditionen abgesichert, wie zum Beispiel den Verzicht auf bereits vereinbarte Preisnachlässe.

Für den Automobilzulieferer bedeutet all das, dass unter enger Einhaltung des Sanierungsplans und der operativen Planung die Finanzierung der nächsten Jahre gesichert sein kann. Gemeinsam mit dem Vorstand begleitet seit Mitte 2021 Jörg Schumacher von Haselhorst Associates als CRO den gesamten Restrukturierungsprozess.

Erste Maßnahmen zur Neuausrichtung umgesetzt

„In einem komplexen Umfeld haben wir mit dem Anschluss der Finanzierung einen wesentlichen Meilenstein der Sanierung erreicht. Nun gilt es die Organisation entsprechend des Sanierungskonzepts neu auszurichten. Die ersten Maßnahmen hierfür befinden sich bereits in der Umsetzung.“

Für die Zeit der Sanierung haben die Gesellschafter die Verantwortung für die Unternehmensgruppe an einen Treuhänder abgegeben. Hierbei handelt es sich um den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt und Treuhänder Alfred Hagebusch von der Kanzlei Wellensiek. In dieser Funktion wird Herr Hagebusch Beirat der Walter Klein GmbH & Co. KG sowie Aufsichtsrat der WKW Aktiengesellschaft. Als weiteres Mitglied zieht Marco Freiherr von Maltzan für die Finanzierer in die Aufsichtsgremien ein und wird dort den Vorsitz übernehmen.

„Nach den letzten Monaten, die von für die gesamte Organisation kräftezehrenden Verhandlungen geprägt waren, geht es nun darum, das Restrukturierungsprogramm umzusetzen und mit vereinten Kräften den Turnaround zu schaffen“, so Carsten Ringelmann, CFO von WKW Automotive. „Es muss uns gelingen, uns des in uns gesetzten Vertrauens würdig zu erweisen und gemeinsam mit unserer Belegschaft das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen.“

Hohe Kompetenz in der Oberflächenveredelung

WKW Automotive blickt auf eine langjährige Firmengeschichte zurück. Gegründet von der Familie Erbslöh im Jahr 1842 in Wuppertal befasst sich das Unternehmen seit Beginn der Industrialisierung mit der Verarbeitung des Werkstoffs Aluminium. Von der Legierung über den Guss und nachfolgend die Herstellung von Strangpressprofilen bis hin zur Verarbeitung zu komplexen Bauteilen fertigt WKW Automotive alles aus einer Hand.

Eine besondere Kompetenz liegt in der Oberflächenveredlung der Bauteile, um den Designvorgaben der Kunden zu entsprechen. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen mehrheitlich von der Walter Klein GmbH & Co. KG, Wuppertal, übernommen. Seit dieser Zeit vermarktet das Unternehmen seine Produkte, die mehrheitlich in den Automobilmarkt geliefert werden, unter dem Namen WKW Automotive. Die Firmengruppe verfügt über Standorte in Deutschland, Frankreich, Monaco, Ungarn, Tunesien und Nordamerika. Mit rund 4.500 Mitarbeiter realisierte die Gruppe 2020 ein Umsatzvolumen von 473 Mio. EUR (Vorjahr: 618 Mio. EUR).

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