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Aluminiumproduktion erneut deutlich gesunken

Wie der Branchenverband Aluminium Deutschland (AD) berichtet, ist die Wertschöpfung der Aluminiumindustrie auch im ersten Quartal 2023 weiter gesunken. 

Die Produktion von Hüttenaluminium fiel im ersten Quartal 2023 53 % geringer aus als im Vergleichsquartal 2022

Die Hüttenproduktion brach um mehr als die Hälfte ein und auch die Weiterverarbeitung ist deutlich niedriger als im Vergleichszeitraum 2022 ausgefallen.

Branche schlägt Alarm

AD-Präsident Rob van Gils findet drastische Worte für diese Entwicklung: „Die Aluminiumindustrie in Deutschland steht vor dem Ausbluten. Das müssen wir verhindern, denn Aluminium ist und bleibt Transformationsmetall. Bis günstige grüne Energie flächendeckend verfügbar ist, brauchen wir schnellstmöglich einen Transformations- oder Industriestrompreis auf international wettbewerbsfähigem Niveau. Wir begrüßen, dass die Debatte nun endlich angestoßen wurde. Die bisherigen Vorschläge sind ein Anfang. Die aluminiumspezifischen Besonderheiten müssen dabei unbedingt mit in die Überlegungen einbezogen werden.“

Produktion von Primäraluminium drastisch eingebrochen

Die Herstellung von Rohaluminium ging im ersten Quartal um 12 % zurück – es wurden gut 783.000 t produziert. Dabei verzeichneten die Primäraluminiumhütten das sechste Quartal in Folge einen Rückgang – mit 48.400 t lag ihr Produktionsvolumen 62 % unter dem Niveau vor der Energiekrise (1. Quartal 2021). Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ging die Primärproduktion um 52 % zurück

Halbzeugbranche ebenfalls mit deutlichem Minus

Der weiterverarbeitende Halbzeugbereich verzeichnete mit gut 610.000 t im ersten Quartal ebenfalls ein recht deutliches Minus (-8%). Dabei war der Rückgang bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen mit einem Minus von 13 % auf knapp 142.000 t stärker als bei den Produzenten von Walzprodukten, die einen Rückgang von sieben % auf rund 469.000 t hinnehmen mussten. 

Wettbewerbsfähiger Industriestrompreis gefordert

Van Gils weiter: „Die schwache Nachfrage aus wichtigen Kundenbranchen, insbesondere dem Baugewerbe und dem Maschinenbau, sorgt hierzulande für eine geringere Auslastung der Werke. Darüber hinaus beobachten wir aktuell einen starken Importdruck aus Ländern, in denen die Wettbewerber von deutlich geringeren Energiekosten profitieren. Wir stehen in einem globalen Wettbewerb und bereits heute werden rund 60 % des weltweiten Aluminiums in China hergestellt – und das mit einem dreimal höheren CO2-Footprint als in Europa. Um unabhängiger und dabei nachhaltiger zu werden, müssen wir die heimische Produktion stärken. Nur so kann der Green Deal gelingen!“

Die Wertschöpfung der Aluminiumindustrie ist auch im ersten Quartal 2023 weiter deutlich gesunken.
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