Aluminium Rheinfelden beantragt Insolvenzverfahren
Aluminium Rheinfelden hat am 22. September beim Insolvenzgericht Lörrach die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens mit Eigenverantwortung beantragt.
Die Kanzlei Görg Partner Dr. Holger Leichtle wurde zum vorläufigen Sachwalter im Rahmen der Insolvenz der gesamten Aluminium Rheinfelden Group bestellt. Rechtlich beraten werden die eigenverwaltenden Schuldnerinnen durch AC Tischendorf Rechtsanwälte.
Ziel ist es, die Unternehmensgruppe unter dem gewährten Schutzschirm mit Eigenverwaltung zu konsolidieren und zukunftsfähig aufzustellen. Als Hersteller von Aluminiumerzeugnissen leidet das Traditionsunternehmen mit seinen Tochtergesellschaften Alloys, Semis und Carbon, die ebenfalls Teil des Insolvenzverfahrens sind, unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Industrie. Das Unternehmen liefert seine Gusslegierungen vor allem an die Automobilindustrie und leidet laut einem Bericht der Badischen Zeitung neben der Absatzschwäche in diesem Industriezweig unter Billigkonkurrenz aus Tschechien.
Aluminium Rheinfelden – kurz skizziert
Die Aluminium Rheinfelden Gruppe mit ihren Geschäftsbereichen Alloys, Semis und Carbon produziert Gusslegierungen, Kohlenstoffprodukte für die Aluminiumproduktion und Aluminiumbutzen für Fließpressteile. Die Gruppe gründete 1898 im badischen Rheinfelden die erste Aluminiumhütte auf deutschem Boden. Sie beschäftigt heute insgesamt 264 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Jahresumsatz von EUR 159 Mio. Im Oktober 2008 entstand im Zuge einer Umstrukturierung aus der Aluminium Rheinfelden GmbH eine Holding Gesellschaft und die bisherigen Geschäftsbereiche Alloys, Semis und Carbon wurden zu eigenständigen GmbH & Co. KGs.
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